Ein kurzer Einblick in die Videofunktion deiner Kamera

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mal mit einer Sache, die mit der Fotografie zwar viel zu tun hat, aber formal doch eine andere Sache ist.

Da jede aktuelle Kamera auch eine Videofunktion hat, wollte ich dir diese Fähigkeiten deiner Kamera nicht vorenthalten. Fotokameras können auch hervorragendes Videomaterial liefern. Videokameras haben zwar auch oft eine Fotofunktion, doch die Ergebnisse sind dann nicht allzu gut.

Von einigen speziellen Fällen abgesehen, werden Kameras, die primär als Fotokameras dienen, auch für hochwertige Filmaufnahmen verwendet. So gibt es auch eine Reihe an populären Filmen, die nur mit dem iPhone gedreht worden sind. Die Chance, dass du schon eine sehr solide Kamera für das Filmen dein Eigen nennst, ist also nicht allzu gering.

Viele moderne Kameras sind wahre Multitalente

Jetzt werden wir uns die einzelnen Einstellungen angucken, die dir die Videofunktion deiner Kamera bietet. Mit dieser Übersicht solltest du einen Einstieg in das Filmen finden können.

Die Auflösung

Genauso wie beim Fotografieren wird beim Filmen eine große Anzahl an Pixeln ausgelesen. Allerdings sind die Auflösungen im Videobereich geringer als im Fotobereich.

Der Klassiker ist Full-HD. Hier werden 1920*1080 Pixel ausgelesen. Ich bin jetzt mal so mutig und bezeichne UHD (3840*2160) als den aktuellen Standard. Als nächste Stufe folgt dann UHD-II mit 7680*4320, sofern man von einem Seitenverhältnis von 16:9 ausgeht.

Welche Auflösung für dich sinnvoll ist, hängt von deiner Zielgruppe und dem Zeitpunkt ab, an dem du das Video angucken möchtest. Aktuell reicht Full-HD für die meisten Zwecke noch aus, doch auch UHD verbreitet sich weiter. Falls du die ersten Schritte deines Kindes filmst und zu einer eventuellen Hochzeit zeigen möchtest, solltest du höchstmögliche Auflösung wählen.

In vielen Fällen setzt dir die Kamera auch eine Grenze. Meine Eos 77d kann zum Beispiel nicht mehr als Full-HD. Mein Smartphone dagegen aber schon UHD.

Nur um Rande, um noch einmal Canon zu erwähnen. Die angekündigte Eos R5 soll eine Auflösung von 8K haben. Damit wird wohl jeder Betrachter glücklich und über die Zukunft musst du dir auch keine Sorgen machen.

Die Bildwiederholrate

An diesem Punkt unterscheiden sich die Fotografie und die Videografie. In der Fotografie habe ich in der Regel ein Bild. Bei einem Video sind es viele Bilder, die pro Sekunde auf den Zuschauer einprasseln.

Standard sind knapp 25 Bilder pro Sekunde. Man spricht bei der Bildwiederholrate auch von frames per second oder fps. Viele Kameras können auch höhere Bildwiederholraten erreichen, damit wird das Bild „weicher“ und der Übergang zwischen den einzelnen Bildern ist nicht so hart oder abgehakt.

Für mich persönlich macht es keinen Unterschied, wie hoch die Bildwiederholrate ist, doch viele Leute meinen, dass höhere Bildwiederholraten angenehmer aussehen. Über diesen Punkt streite ich auch regelmäßig mit Gamern, die diesen Punkt noch kritischer bewerten.

Eine höhere Bildwiederholrate kann auch sinnvoll sein, wenn du das Bild langsamer wiedergeben möchtest. Filmst du mit 50 fps und renderst am Ende aber nur mit 25 fps, kannst du das Video langsamer wiedergeben, zum Beispiel für Zeitlupen.

Bei schnelle Bewegungen bietet sich eine kurze Belichtungszeit an

Die Blende und der ISO-Wert

Hier ist die Wirkung wie in der Fotografie. Du solltest nur beachten, dass mit hohen ISO-Werten der Sensor schneller warm wird. Deshalb zwingt dich die Kamera dann auch schneller zu Pausen als bei geringeren ISO-Werten.

Die Verschlusszeit

In der Fotografie sind dir technisch nur wenige Grenzen bei der Wahl der Verschlusszeit gesetzt. Beim Filmen sieht die Sache etwas anders aus. Wenn du 25 Bilder pro Sekunde aufnimmst, muss die Verschlusszeit kürzer als 1/25 sein. Anders geht das nicht.

Häufig nimmt man die Hälfte der Bildwiederholrate als Verschlusszeit. Bei 50 fps wäre dies 1/100 Sek.

Da dieser Wert ziemlich fix ist, musst du Blende und ISO-Wert entsprechend anpassen. Funktioniert das nicht, kann auch ein ND-Filter sinnvoll sein.

Sorge für ein stabiles Bild

Ich hasse verwackelte Videos! Aber so richtig! Und der Großteil der Menschheit sieht es ähnlich. Allerdings gibt es aber Möglichkeiten, ein stabiles Bild zu erreichen.

Wenn du einen gleichbleibenden Bildausschnitt hast, kannst du ein Stativ benutzen. Bei Bewegungen kannst du ein Gimbal, den kamerainternen Stabilisator und den Bildstabilisator im Objektiv verwenden.

Ein Stativ ist auch eine tolle Möglichkeit für stabile Videoaufnahmen

Auch in der richtigen Welt betreibt man einen großen Aufwand, damit das Bild nicht verwackelt ist. Er lohnt sich aber auch.

Kümmere dich um einen vernünftigen Ton

Kameras haben ein integriertes Mikrofon. Das ist allerdings nicht so toll. Je nach Anwendung gibt es Mikrofone, die für ein besseres Erlebnis sorgen.

Die meisten höherwertigen Kameras bieten einen Mikrofoneingang, mit diesen können Bild und Ton direkt zusammen gespeichert werden.

Welche Motive bieten sich an?

Diese Frage finde ich nicht ganz einfach. Bei den meisten meiner Bildern würde ein Video für keinen Mehrwert sorgen. Während ein Bild von einem Sonnenaufgang sehr spannend sein kann, sind 25 Bilder pro Sekunde über zehn Minuten eher wenig interessant.

Viele Motive sind als Einzelbild interessant, doch als Video eher langweilig

Allerdings sollte es in Zeiten des Internets kein Problem sein, Inspiration zu finden. Die Plattform von Google mit dem Y ist da ganz interessant.

Ein für mich sinnvolles Projekt sind Events. Das Ergebnis guckt man sich gerne an und Motive findet man auch genug. Mit etwas Zeit kann auch das langweilige Hochzeitsvideo wie ein Horrorfilm für manche Betrachter wirken.

Hier findest du einen Artikel zum Thema Zeitrafferaufnahmen.

Fazit

Videos sind im Ergebnis eine tolle Sache, doch ich komme im Jahr nur auf knapp fünf Minuten an Videomaterial. Die Erstellung eines Videos ist mir einfach zu aufwändig, stabile Schnittprogramme sind eher selten und sinnvolle Ideen habe ich auch keine.

Bei dir kann es allerdings anders sein. Wer gute Bilder macht, hat in der Regel auch ein gutes Auge für ansprechende Filmeinstellungen.

Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Filmen.

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