Wie du eine Zeitrafferaufnahme erstellen kannst

Hier auf diesem Blog geht es natürlich hauptsächlich um das Fotografieren, doch ein Blick auf das Thema Zeitraffer halte ich für sehr lohnenswert. In diesem Artikel möchte ich dir einmal grundlegend erklären, wie du eine Zeitrafferaufnahme machen kannst. In einem weiteren Beitrag kümmern wir uns um die Nachbearbeitung am Computer.

Was ist eine Zeitrafferaufnahme

Als Zeitrafferaufnahme bezeichnet man ein Video, welches die Ereignisse schneller zeigt, als sie in Wirklichkeit abgelaufen ist. Die Zeit wird also gerafft.

  1. Dies kann man über zwei Wege erreichen. Ein normales Video schneller abspielen. Diese Methode eignet sich besonders gut, wenn man nur einen kurzen Zeitraum wiedergeben möchte oder weniger Dateien haben möchte.
  2. Ein Video aus vielen einzelnen Bildern erstellen. Diesen Weg werde ich hier im Artikel ausführlich erklären. Grundsätzlich macht man eine große Anzahl an Bildern und erstellt daraus eine Videosequenz. Pro Sekunde im Video brauchen wir circa 25 bis 30 Bilder (fps).

Grundsätzliche Kameraeinstellungen

Die Verschlusszeit: Dieser Punkt hat es in sich. Grundsätzlich kannst du bei einer Zeitrafferaufnahme jede erdenkliche Verschlusszeit nehmen, bei normalen Videos muss die Verschlusszeit kürzer als die Anzahl der Bilder pro Sekunde sein. Bei 30 Bildern pro Sekunde sollte es mindestens 1/30 sein.

Du solltest allerdings darauf achten, dass Bewegungen im Bild nicht abgehackt wirken. Ein Beispiel: Du stehst an einem Fluss und ein Schiff fährt durch deinen Bildausschnitt. Du verwendest eine kurze Belichtungszeit (1/500) und ein Intervall von 5 Sekunden. Im fertigen Video wird das Schiff auf eine sehr unnatürliche Art durch das Video fahren. Ein kürzeres Intervall ist sinnvoll und eine längere Belichtungszeit wäre auch noch gut.

Es ist kein Problem, wenn du auf dem einzelnen Bild etwas Bewegungsunschärfe hast. Im Gegenteil, es wird sogar für realistischere Ergebnisse sorgen. Eventuell ist auch die Verwendung eines ND-Filters ratsam. Auf jedem Fall solltest du an diesen Effekt denken und eventuell etwas rumprobieren.

Ich nutze folgenden ND-Filter: Haida ND1000 77mm*

In vielen Fällen kann die Verwendung eines ND-Filters Sinn machen

Die Blende: Die Blende solltest du so einstellen, dass sie den gewünschten Effekt erzielt und während der Aufnahme nicht verändern, sonst führt dies zu unschönen Ergebnissen.

Der ISO-Wert: Bei der Wahl des ISO-Wertes bist du völlig frei. Wenn du eine Szene mit wechselnden Lichtverhältnissen fotografierst (Sonnenuntergang etc.), kannst du diese Veränderung mit einer Veränderung des ISO-Wertes kompensieren.

Fokus und Weißabgleich: Den Fokus und den Weißabgleich solltest du während der Aufnahmen nicht verändern, sonst hast du eher interessante Ergebnisse im fertigen Video. Wobei der Weißabgleich in der Nachbearbeitung als Stillmittel graduell angepasst werden kann, aber nicht von einem Bild auf das nächste.

Zeitrafferaufnahmen zu Sonnenauf- und Untergang gehören zur Königsdisziplin

Das richtige Intervall finden

Beim Finden des richtigen Intervalls solltest du auf jeden Fall darauf achten, ob du Bewegung im Bild hast oder nicht. Ist das Intervall zu groß, bewegt sich das Objekt eventuell sehr unnatürlich und führt zu unschönen Sequenzen.

Ein weiterer Punkt ist der Aufnahmezeitraum und die Länge der fertigen Sequenz. Angenommen, du möchtest den Bau eines Gartenhauses dokumentieren (circa 10 Stunden) und eine Videosequenz mit 30 Sekunden bei 30 Bildern pro Sekunde erhalten. Dann brauchst du 900 Bilder (und eine ziemlich große Speicherkarte). Das macht pro Stunde 90 Bilder. Daraus ergibt sich ein Intervall von 45 Sekunden. Ob der Baufortschritt nun wirklich so schnell ist, lasse ich mal außer Acht.

Du fragst dich, wie lang die Videosequenz sein soll und wie viele Bilder du pro Sekunde im Video haben willst. Es gilt: Videodauer in Sekunden * Bildwiederholungsrate in Bilder pro Sekunden = Anzahl der benötigten Bilder.

Die Anzahl der Bilder teilst du nun gleichmäßig auf den Aufnahmezeitraum auf.

Die Kamera im angegebenen Intervall auslösen

Du kannst natürlich die Kamera alle x Sekunden auslösen, doch es wird Abweichungen geben und eventuell möchtest du während des Zeitraumes auch mal etwas essen und trinken oder andere Sachen machen. Das ist auch kein Problem.

Auslösen mit einem externen Intervalometer: Dies ist in der Regel ein Fernauslöser*, der die Kamera im Intervall auslösen kann. Du kannst häufig das Intervall sowie die Anzahl der aufzunehmenden Bilder einstellen. Dann startest du den Timer und der Rest läuft von allein.

Selbst ein günstiger Timer reicht zum Erstellen von Zeitrafferaufnahmen aus

Ein Intervalometer in der Kamera: Hier sind die Einstellungen ähnlich, jedoch kannst du diese Funktion nicht zuhause vergessen und es werden keine zusätzlichen Batterien benötigt. Manchmal kann das Video auch schon in der Kamera erstellt werden.

Fazit

Zeitrafferaufnahmen sind eine ziemlich spannende Sache und haben im ersten Schritt auch noch sehr viel mit der Fotografie zu tun. In einem nächsten Artikel werden wir uns um das Erstellen des Videos am Computer kümmern.

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