Wie du bekannte Motive neu fotografieren kannst

Auf dieser Welt gibt es nur wenige Orte, die wir Menschen noch nicht erkundet haben und der Großteil der bekannten Orte wurde auch schon fotografiert. Möchte man nun Bilder machen, die neu sind und sich von der Masse abheben, scheint das schwierig.

Oft fotografiert, doch als Reflexion eher selten fotografiert

Sicherlich ist es einfacher, an neuen Orten völlig neue Bilder aufzunehmen, doch auch bekannte Orte können eine Basis für neue Bilder darstellen. Das ist zwar nicht ganz einfach, aber es als Fotograf bringt es dich definitiv weiter.

Unter bekannten Orten verstehen wir in diesem Artikel sowohl sehr populäre Motive, wie die bekannten Sehenswürdigkeiten dieser Erde, aber auch die eher unbekannten Orte, mit denen du persönlich allerdings schon sehr vertraut bist.

Auch ich mache meine Bilder oft an Orten, an denen ich schon einmal fotografiert habe und versuche ganz bewusst, zu anderen Ergebnissen zu kommen.

In diesem Artikel gebe ich dir einige Anstöße, mit denen du aus Bekannten Neues schaffen kannst.

Besuche den Ort dann, wenn kein anderer dort ist

Dieser Tipp richtet sich eher an die allgemein bekannten Motive. Diese sind in der Regel stark von Touristen frequentiert. Diese gehen ihre Reise meistens gemütlich an und sind erst zu späteren Uhrzeiten unterwegs.

Wenn du nun vor ihnen unterwegs bist, hast du erstens deine Ruhe und zweitens eine Lichtstimmung, die sich nur in wenigen Bildern wiederfindet.

Ein prominentes Beispiel ist das Brandenburger Tor in Berlin. Dort tummeln sich viele Touristen, die auch entsprechende viele Bilder aufnehmen. Somit sehen wir genügend Bilder mit blauem Himmel und vielen anderen Menschen.

Ist man nun morgens dort, hat man dort weniger Menschen und eine – für das Motiv ungewohnte – Lichtstimmung. Solche Bilder sehe ich selten.

Die Normalperspektive verlassen

Die meisten Bilder werden in der Normalperspektive aufgenommen und die Perspektive ist dementsprechend vertraut. Wer sich nun aus seiner Komfortzone bewegt und sich zum Beispiel auf den Boden setzt, sieht die Welt ganz anders.

Das Dockland in Hamburg ist bekannt, doch diese Perspektive ist selten

Neue Standpunkte ausprobieren

Dieser Tipp geht zwar auch mit der Perspektive einher, doch an einem anderen Standpunkt kann auch die gewohnte Perspektive eingenommen werden und trotzdem interessante Ergebnisse hervorbringen.

Warum sollte man sich eigentlich immer frontal vor ein Motiv stellen? Das kann wunderbar funktionieren, doch das machen viele. Ein neuer Standpunkt kann da wahre Wunder wirken.

In der Praxis kannst du einfach mal um dein Motiv herumgehen oder es aus der Ferne betrachten. Manchmal reicht es auch schon aus, einmal die Seite der Straße oder das Ufer des Flusses zu wechseln. So kann man Bekanntes völlig neu entdecken.

Wenn du im urbanen Raum unterwegs bist, ist es vielleicht auch möglich, das Motiv aus anderen Räumlichkeiten heraus abzulichten. Dazu habe ich hier ein Bild als Beispiel:

Weltbekannt; von The Shard gibt es zumindest eine seltenere Ansicht

Die Tower Bridge in London ist das Brandenburger Tor Englands. Zumindest wenn es die Anzahl der Bilder angeht. Die meisten Bilder entstehen rechts und links der Brücke. Da es in London aber auch einige Gebäude an der Themse gibt, kann man diese in der Nähe der Brücke besuchen und die Brücke auch von oben fotografieren.

„Brücke von oben fotografieren“ klingt schon ziemlich ungewöhnlich.

Genau das Objektiv verwenden, welches man nicht verwenden würde

Das klingt unkonventionell und das ist es auch. Doch durch diese Beschränkung bist du gezwungen, umzudenken und wirst neue Ergebnisse erzielen.

Bei mir in der Nähe gibt es eine sehr bekannte Eisenbahnbrücke. Die meisten meiner bisherigen Bilder habe ich mit einen Weitwinkel- und Normalobjektiv aufgenommen. Bei meiner letzten Fotosession habe ich stattdessen ein Supertele genommen. Mit knapp 650mm macht man definitiv andere Bilder als mit einem Weitwinkelobjektiv.

Auch besondere Ereignisse eignen sich zum Aufnehmen besonderer Bilder

Fazit

Letztendlich geht es darum, genau das Gegenteil von dem zu machen, was alle oder du bei deinen letzten Fototouren gemacht hast.

Die Fähigkeit, etwas Neues und Nützliches zu schaffen bezeichnet man übrigens als Kreativität. Das können wir Menschen gut, da machen uns auch zukünftige Computersysteme nichts vor.

Jetzt wünsche ich dir viel Spaß dabei, schon fotografierte Motive neu zu entdecken.

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