Tipps zum Fotografieren im Wald

Mittlerweile veröffentliche ich zwar eher selten Bilder aus Wäldern, doch gerade zu Beginn meiner fotografischen Laufbahn habe ich viel im Wald fotografiert. Für mich ist das Fotografieren im Wald aber auch sehr naheliegend. Wenn ich aus meinem Fenster gucke, sehe ich den Wald und die Straße, in der ich wohne, heißt Waldweg.

Der Wald ist bei mir aber nicht nur aus der Not heraus ein häufiges Motiv, er ist für Fotografen auch wirklich ein spannender Ort zum Fotografieren. In diesem Artikel möchte ich nicht nur einige meiner Erfahrungen mit dir teilen, sondern vielleicht auch etwas zum Fotografieren anregen.

Ein konkretes Bild kann manchmal schwierig sein

Es gibt einen interessanten Spruch, der besagt, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe. Ich finde den Spruch nicht sonderlich gut, doch er verdeutlicht viele Probleme sehr gut. Auch in der Fotografie kommt es vor, dass Bilder überfrachtet sind und das Hauptmotiv nicht klar wird.

Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen

Diese Gefahr besteht insbesondere beim Fotografieren im Wald. Hier solltest du dir sorgfältig überlegen, was dein Motiv ist und was du dem Betrachter zeigen möchtest.

Für deine Bildgestaltung ist es sehr gut, wenn du dir überlegst, welche Bildunterschrift du deinem Bild geben würdest. „Große Fichte an der Waldlichtung“ ist einfach konkreter als nur „ein Baum am Waldrand“. Baumarten bestimmen kann ich aber nicht, aber diese Vorgehensweise ist in vielen Situationen sehr hilfreich.

Der Wald bietet dir viele Details

Im Wald gibt es aber mehr als nur Bäume zu entdecken. Gerade Makrofotografen werden viele Motive finden. Bäume und andere Pflanzen bieten spannende Strukturen, die man vielleicht nicht auf dem ersten Blick wahrgenommen hätte.

Mir kommen hier neben Blattstrukturen auch Jahresringe der Bäume in den Sinn.

Auch kleine Pflanzen können ein spannendes Motiv darstellen

„Mein Wald“ bietet zwar eine Vielzahl an Motiven, doch ich habe schon andere vielfältigere Wälder gesehen. Besonders in den Gebirgen gibt es auch Steilhänge oder Wasserfälle in den Wäldern. Weder das eine noch das andere bietet mir Schleswig-Holstein, aber wir haben zwei Meere.

Im Wald leben viele Tiere

Auch hier kommt es etwas auf deine Region an. Europäische Wälder beheimaten zum Teil sehr interessante Tiere. So gibt es auch in Deutschland wieder Luchse oder Wölfe. Beide Tiere sind aber eher selten zu sehen.

Es gibt aber auch verbreitetere Tierarten, die ein Foto wert sind. So gibt es überall Eichhörnchen oder wie auch immer die Tiere bei dir heißen mögen. Rehe oder Hirsche erfreuen sich auch einer großen Verbreitung und können ein Bild richtig aufwerten.

Diese großen Tiere sind sehr offensichtlich, doch auch kleinere Tiere können sehr fotogen sein. In einigen Teile von Deutschland gibt es zum Beispiel Feuersalamander. Davon habe ich noch keinen gesehen allerdings schon einige Schlangen.

Im Wald kann man viele Tiere finden

Falls du einen guten Autofokus hast und reaktionsschnell bist, kannst du auch Vögel fotografieren. Das geht zwar außerhalb des Waldes besser, doch einen Specht am Baum bekommst du einfacher nur im Wald vor die Linse.

Es kann sehr dunkel sein im Wald

Die Blätter der Bäume schlucken viel Licht. Am Boden bleibt meist nicht mehr so viel Licht übrig. Für dich als Fotograf heißt das, dass du eine offene Blende, einen hohen ISO-Wert oder eine lange Belichtungszeit in Kombination mit einem Stativ benutzen musst.

Ein Stativ kann in diesem Fall auch wegen seines zeitaufwendigen Handlings sinnvoll sein. Der Aufbau des Statives braucht seine Zeit und man baut das Stativ bewusst auf und denkt so auch mehr über die Bildgestaltung nach.

Auch ein Sonnenuntergang kann im Wald ein lohnenswertes Motiv sein

Das fehlende Licht kann aber auch ein Vorteil sein. Bist du glücklicherweise in einem dieser coolen Wälder mit einem Wasserfall, kommst du auch ohne Filter auf eine etwas längere Belichtungszeit.

Der Wald ist bei vielen Wetterlagen interessant

Als Landschaftsfotograf bin ich beim Wetter ziemlich wählerisch. Doch im Wald halte ich viele Wetterlagen für interessant.

Wenn es ein Wetter gibt, das ich als sehr unangenehm empfinde, dann ist das Regen. Die Notwendigkeit für die Ökosysteme stelle ich nicht in Frage, doch beim Radfahren ist Regen unschön und beim Fotografieren auch. Doch im Wald ist man dem Regen nicht komplett ausgesetzt und der Regen erhöht die Sättigung der Farben. Dieser Effekt ist durchaus lohnenswert.

Nächstes Beispiel: Die Sonne scheint (macht sie immer), es sind keine Wolken am Himmel und das Thermometer zeigt zu hohe Temperaturen an. An Fotografieren ist nicht zu denken. Doch der Wald spendet Schatten und diese Schattenspiele sowie die leuchtenden Blätter können ein tolles Motiv darstellen.

Sollte man mal einen Winter mit Schnee haben, kann ein Spaziergang im Wald auch für Fotografen interessant sein

Man könnte fast sagen, dass der Wald immer gehe. Doch an einem grauen Wintertag ohne Blätter und mit vielen Wolken wirken die Bilder aus dem Wald ziemlich trist. Das kann aber auch interessant sein.

Fazit

Ich muss mal wieder eine Fotosession im Wald durchführen. Die Ausrede, dass dieser zu weit entfernt ist, zieht bei mir nicht. Es sind nur 160 Meter zum nächsten Wald. Bei dir mag das anders sein, doch auch eine längere Anfahrt kann sich lohnen.

Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Fotografieren.

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