Einen Artikel zum Fotografieren in den Bergen gibt es auf diesem Blog schon. Doch zum Meer habe ich noch nicht sonderlich viel geschrieben. Dabei liegt mein Wohnsitz sogar zwischen zwei Meeren. Aber mit „Heimat“ kann ich nicht viel anfangen.
Meere gibt es aber an vielen Ländern dieser Erde und bei Fotografen stellen sie ein beliebtes Motiv dar. Auch ich habe selten etwas gegen eine Fotosession an einem Meer einzuwenden. Deshalb habe ich auch schon das eine oder andere Bild am Meer gemacht und gebe dir jetzt einige meiner Erfahrung weiter.
Auf den Wasserstand achten
Der Wasserstand der Meere ist zwar tendenziell steigend, doch er unterliegt gewissen Schwankungen. Das Phänomen Tiede ist eine davon. Manchmal ist das Wasser da und manchmal ist es woanders.
Hintergründe kann ich dir nicht erklären, denn so richtig durchdrungen habe ich das Konzept noch nicht. Des Weiteren ist das System aus Ozeanen und Planeten ziemlich komplex.
Im Internet gibt es Tools, die einem sagen, wann Hoch- und Niedrigwasser sind. Das funktioniert auch ganz ohne Hintergrundwissen.
Welche Meere von diesem Effekt betroffen sind, kann ich dir auch nicht sagen.
Allerdings bietet dir dieser Effekt als Fotograf die Möglichkeit, denselben Ort komplett unterschiedlich zu fotografieren. Möchtest du Wasser fotografieren, sollte natürlich nicht gerade Niedrigwasser sein. Wenngleich auch dieses seinen Reiz haben kann.
Auch ich habe schon mit Ernüchterung auf das Wattenmeer geschaut und festgestellt, dass kein Wasser dort ist.
Einen Vordergrund suchen
Ein Vordergrund ist bei fast allen Bildern eine gute Sache. Da bilden Bilder am Meer selbstredend keine Ausnahme. Doch es kann manchmal schwierig sein, einen interessanten Vordergrund zu finden.
An einem Sandstrand kann die Suche nach einem Vordergrund sehr ernüchternd sein. Deshalb achte ich bei der Locationwahl schon auf mögliche Vordergründe. Das lässt sich auch bequem mit Googlemaps realisieren.
In vielen Fällen ist die 3D Ansicht voreingestellt. Diese ermöglicht eine natürliche Ansicht der Erde, doch mit der Deaktivierung kannst du stärker in das Bild zoomen, was in diesen Fällen auch sehr hilfreich sein kann.
Aus meiner Sicht sind Seebrücken, Lahnungen, Steinwälle und ähnliches ein interessanter Vordergrund. Bist du an anderen Küsten unterwegs, musst du dir keine Gedanken machen. So gibt es zum Beispiel Küsten, an denen man viele Steine oder Äste findet. Diese Objekte sind natürlich für die Verwendung als Vordergrund prädestiniert.
Die Verschlusszeit bewusst wählen
Wenn du dich nun dazu entschieden hast, bei Hochwasser an ein Meer zu fahren, ist die Frage der Verschlusszeit noch relevant für das Aussehen deiner Bilder.
Mit einer langen Belichtungszeit kannst du das Wasser weich abbilden oder sogar als einen Nebel erscheinen lassen und mit einer kurzen Belichtungszeit wird das Wasser und die Wellen scharf auf dem Bild abgebildet.
Besonders reizend finde ich Verschlusszeiten, die sich zwischen diesen beiden Polen bewegen. Mit einer mittleren Verschlusszeit sind die Wellen noch als solche zu erkennen, doch die Bewegung wird im Bild sichtbar.
Da ich dieses Thema spannend und wichtig finde, habe ich dieser Frage auch schon einen eigenen Artikel gewidmet.
Mögliche Gefahren für das Equipment beachten
Am Meer wirst du oft mit Wasser und Sand konfrontiert. Deine Kamera reagiert auf beides im schlimmsten Fall mit einem Defekt.
Deshalb solltest du darauf achten, deine Kamera sicher auf einem stabilen Stativ zu montieren. Bist du im Watt unterwegs, kann es auch passieren, dass dein Stativ (in Teilen) einsinkt. Ich empfand das als furchtbar nervig und habe irgendwann kleine flache Platten unter die Füße des Statives gelegt. Jetzt bleibe ich aber am Land. Den Matsch entferne ich nicht noch einmal von meinen Schuhen und den Füßen des Statives.
Neben feuchten Untergrund kannst du auch auf trockenen Sand stoßen. Solange dieser nicht durch die Luft fliegt ist der aber ziemlich unproblematisch. Wer sich in den Sand setzt, muss auch damit rechnen, dass er den Sand an allen Stellen hat. Mache ich so schnell auch nicht wieder.
Beim Lesen merkt man schon, dass man mich mit einem Tag am Strand richtig beglücken kann.
Sehr sympathisch war ein Steinstrand in Schottland. Ich hatte genügend Motive für den Vordergrund und nach der Aufnahme keinen Sand in meinen Schuhen.
Sonnenauf- und Untergang sind besonders fotogen
Das Fotografieren während Sonnenauf- oder Untergang empfehle ich in der Regel aufgrund des angenehmen Lichts und den spannenden Wolken. Die Sonne selbst ist dabei eher selten ein Motiv.
Oft ist das auch gar nicht möglich, denn zwischen dir und der Sonne sind Berge, Gebäude oder Bäume. Am Meer sieht die Sache aber etwas anders aus. Denn Bäume oder ähnliches habe ich auf dem Meer noch nicht gesehen.
Ist der Sonnenauf- oder Untergang nun in Richtung des offenen Meeres, kannst du auch die Sonne selbst sehen. Ist diese nun kurz über den Horizont und versinkt im Meer, kann man spannende Bilder aufnehmen. Das setzt natürlich auch einen in diesem Bereich wolkenfreien Himmel und klare Sicht voraus.
Auch die Details sind ein Bild wert
Meine Bilder widmen sich zwar oft dem großen Ganzen, doch kleine Details sind nicht weniger spannend. Am Meer kannst du viele Tiere und Strukturen fotografieren. Während eines Sturms habe ich interessante Strukturen im Sand gesehen.
Fazit
Viele Menschen sind beim Meer ähnlich sehnsüchtig wie bei Gebirgen. Deshalb kannst du am Meer auch Bilder machen, die in deinen Betrachtern Sehnsüchte hervorrufen.