Dieser Artikel befasst sich mit HDR Bildern. Die Abkürzung mag ziemlich nichtssagend sein, doch dahinter verbirgt sich eine starke Aufnahmetechnik. Hier geht es um den Zweck dieser Methode sowie der korrekten Aufnahme dieser Bilder. Der nächste Artikel beschäftigt sich dann mit dem Zusammensetzen am Rechner.
Der Dynamikumfang
Damit du die Notwendigkeit eines HDRs besser verstehst, ist es sinnvoll vorher zu klären, was man unter dem Begriff „Dynamikumfang“ versteht. Der Dynamikumfang beschreibt in der Fotografie den Helligkeitsunterschied zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle im Bild.
Er wird in Blendenstufen angegeben. Unser menschliches Auge hat einen Dynamikumfang von circa 14 Blenden und kann sich extrem schnell an neue Lichtverhältnisse anpassen.
Was ist ein HDR
HDR steht für High Dynamic Range, was auf Deutsch so viel wie „hoher Dynamikumfang“ bedeutet. Mit einem HDR kann man den Unterschied zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle im Bild (sehr stark) vergrößern. Der Bildsensor hat einen festen Dynamikumfang und der aufzuzeichnende Dynamikumfang hängt von der jeweiligen Aufnahmesituation ab. Ist der Dynamikumfang der Situation größer als, der des Sensors, kannst du nicht die gesamte Situation aufzeichnen. Entweder verlierst du Details in den hellen oder den dunklen Bildbereichen. Mit Hilfe eines HDRs kannst du den Dynamikumfang soweit erweitern, dass du alle Informationen behältst.
Die eigentliche Aufnahme
Damit du alle Bildbereiche korrekt belichten kannst, musst du manchmal mehrere Bilder machen. Grundsätzlich brauchst du ein Bild, das Informationen in den hellen Bildbereichen beinhaltet, sowie ein Bild, welches Information in den dunklen Bildbereichen hat. Dann machst du noch ein Bild für die Mitteltöne. Um die korrekte Belichtung der einzelnen Bilder zu bestimmen, ist das Histogramm fast unverzichtbar.
Automatisches Bracketing
Meistens macht man drei Bilder mit einem Helligkeitsunterschied von einer Blendenstufe. In der Kamera gibt es eine Funktion die „Bracketing“ genannt wird. Hier kannst du den Helligkeitsunterschied einstellen und die Kamera macht automatisch drei Bilder mit unterschiedlicher Belichtung. Bei einigen Kameras können es auch fünf Bilder sein und auch der Helligkeitsunterschied kann unterschiedlich sein.
Wie du unterschiedliche Belichtungen erzeugst
In der Kamera hast du drei Parameter, die sich direkt auf die Helligkeit des Bildes auswirken. Die Blende, die Belichtungszeit sowie den ISO-Wert. Die Blende solltest du nicht verändern, denn sie bestimmt die Schärfentiefe und in der Verrechnung könnte die Veränderung der Blende zu komischen Ergebnissen führen. Die Verschlusszeit und den ISO-Wert kannst du verändern.
Verwende ein Stativ
Da die Bilder in der Nachbearbeitung quasi übereinandergelegt werden, müssen sie den gleichen Bildausschnitt haben. Mit dem Stativ geht das am besten. Wenn du eine Kamera mit einer schnellen Serienbildfunktion hast, geht es auch ohne.
Wenn ich ein Stativ verwende, ist es das Rollei c5i*.
Bewegung im Bild
Ein HDR kannst du nur bei unbewegten Motiven anwenden. Denn bewegte Objekte sind bei unterschiedlichen Belichtungen an verschiedenen Positionen. Ein sauberes Übereinanderlegen ist nicht möglich. Allerdings sind komplett statische Motive selten. Irgendwo bewegt sich immer ein Mensch oder ein Ast im Wind. In der Nachbearbeitung können diese von der Software entfernt werden.
Fazit
Wir haben nun drei oder mehr Bilder mit unterschiedlicher Belichtung, die sonst absolut identisch sind. Im nächsten Artikel geht es dann an das Zusammensetzen der Bilder.
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