In diesem Artikel wollen wir uns einmal das Seitenverhältnis anschauen und dabei klären, was das Seitenverhältnis überhaupt ist und welches Seitenverhältnis sich für dich anbietet.
Was ist das Seitenverhältnis
Dieses Mal gibt es beim besten Willen nichts zu übersetzen und schlechte Wortwitze lasse ich weg, denn diese würden mir meine letzte Seriosität nehmen.
Das Seitenverhältnis beschreibt, in welchen Verhältnis die beiden Seiten eines Bildes zueinanderstehen.
In vielen Fällen wird zuerst die Breite und dann die Höhe angegeben. Die beiden Werte werden mit ‚:‘ getrennt. Das steht dabei nicht für geteilt, sondern für „zu“.
Wenn du beispielsweise die Angabe 2:1 hast, dann würde man „zwei zu eins“ sprechen. In diesem Fall ist das Bild doppelt so breit, wie es hoch ist.
Welche Seitenverhältnisse gibt es
Theoretisch sind sehr viele Seitenverhältnisse denkbar, in der Praxis haben sich aber einige Seitenverhältnisse durchgesetzt. Diese sind zwar nicht für die Ewigkeit ein Standard, doch einige Verlieren ihre Bedeutung auch über einen langen Zeitraum nicht.
Der Kleinbildfilm hatte eine Größe von 36*24 mm. Diese Größe gibt es auch heute noch als Sensorgröße. Hier ist das Seitenverhältnis 3:2. Dieses Verhältnis ist aber auch bei anderen Sensorgrößen ein Standard. Hieraus haben sich auch klassische Printgrößen wie 15*10 cm gebildet.
Einige wenige Kameras bieten auch ein Seitenverhältnis von 4:3. Hier ist die Differenz zwischen den beiden Seitenlängen geringer als bei 3:2. Auch alte Monitore haben dieses Seitenverhältnis.
Bei einem Quadrat sind alle Seiten gleich lang. Somit ergibt sich ein Seitenverhältnis von 1:1. Instagram hat am Anfang nur Bilder mit einem Seitenverhältnis von 1:1 akzeptiert und auch heute werden Bilder in der App erst einmal als Quadrat angezeigt. Mit zwei Fingern kannst du aber rauszoomen und in anderen Seitenverhältnissen hochladen.
Die meisten aktuellen Monitore haben ein Seitenverhältnis von 16:9 oder 16:10. Hier hast du ein (angenehm) breites Bild.
Bei Smartphones geht der Trend aber gerade zu einem noch breiteren Bild. Hier sind Seitenverhältnisse von 19,5:9 oder 18:9 verbreitet.
Das Kinoformat ist in vielen Fällen 21:9 und somit noch breiter.
Diese Übersicht soll dir dabei helfen, ein Gefühl für die Zahlen zu bekommen und eventuell ein Beispiel im Hinterkopf zu haben.
Welches Seitenverhältnis du benutzen solltest
Die Frage kann man natürlich nicht pauschal beantworten, doch es gibt einige Fragen, mit denen man zu einem Ergebnis kommen kann. Toll, Fragen mit Fragen zu beantworten, schon wieder verdammt philosophisch hier.
Grundsätzlich solltest du dich Fragen, wo du das fertige Bild zeigen möchtest und wie es wirken soll.
Möchtest du das Bild ausdrucken, ist es sinnvoll, ein gängiges Seitenverhältnis für den Druck zu verwenden. Allerdings bieten viele Druckdienste auch mehrere Größen in verschiedenen Seitenverhältnissen an.
Wenn du dein Bild im Internet veröffentlichen möchtest, gibt es eventuell technische Begrenzungen. Jeder, der schon einmal ein Bild im Hochformat bei Instagram hochgeladen hat / hochladen wollte, weiß wovon ich spreche.
Aber viel wichtiger als solche technischen Begrenzungen ist die gewünschte Wirkung und dein Motiv selbst. Für einige Motive sind bestimmte Seitenverhältnisse einfach passender als andere.
So bietet sich für weite Landschaften ein breiteres Bild als bei Porträts an. Wobei auch hier kann ein breites Bild spannend sein, so wie die Augenpartie, die im Intro des Tatortes zu sehen ist.
In vielen Fällen ist es sinnvoll und spannend, einfach mal etwas zu experimentieren und zu gucken, was wirkt und was die Wirkung eher abschwächt.
Wie du das machst, gucken wir uns jetzt an.
Wie du das Seitenverhältnis deiner Bilder ändern kannst
An der Kamera
Der Sensor deiner Kamera hat zwar ein bestimmtes Seitenverhältnis, doch du kannst Bilder in unterschiedlichen Seitenverhältnissen aufnehmen. Dabei wird dann nur ein Teil des Sensors ausgelesen.
Wenn du also die maximalste Auflösung haben möchtest, solltest du das Seitenverhältnis deines Sensors auswählen. Bei Kameras ist das oft voreingestellt, doch bei Smartphones ist meistens das Seitenverhältnis des Displays eingestellt. Hier geht Potential verloren und der Nutzer muss selbst noch eine Einstellung anpassen.
Nun kannst du ein Motiv mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen fotografieren und Erfahrung sammeln. Das ist der beste Weg.
Am Computer
Da wir uns im digitalen Zeitalter befinden, kann man das ganze natürlich – wie so oft – am Computer machen.
Nahezu jedes Bildbearbeitungsprogramm erlaubt es dir, das Seitenverhältnis des Bildes zu verändern.
Auf diese Weise kannst du ein und dasselbe Bild unterschiedlich wirken lassen und gucken, was dir am besten gefällt.
Fazit
Beim Schreiben des Artikels ist mir aufgefallen, dass ich auch mal mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen spielen sollte. Denn ich nutze ausschließlich 3:2. In vielen Situationen ist das super, doch ein Blick über den eigenen Tellerrand kann nicht schaden.