9 Tipps zum Fotografieren von Städten

In diesem Artikel geht es um das Fotografieren von Städten. Ich finde, dass dies eines der spannendsten Genres der Fotografie ist. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass ich Städte allgemein sehr interessant finde und sie extrem viele Motive bieten. Hier habe ich neun Tipps gesammelt, die dir beim Fotografieren von Städten helfen sollen.

1. Die Wahl der richtigen Ausrüstung

Meistens nimmt man eine Menge Equipment mit auf seine Touren. Das ist mal mehr, mal weniger ein Problem. In Städten sollte man jedoch flexibel agieren können und leicht unterwegs sein. Städtetrips sind häufig mit langen Fußmärschen verbunden, das macht mit vielen Kilos auf dem Rücken jedoch nur selten Spaß. Einen großen Fotorucksack während der Rushhour mit durch die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen ebenso wenig. Also ist es wichtig, nur so viel mitzunehmen, wie man wirklich braucht. Mit ein bisschen Vorbereitung weißt du, was du fotografieren möchtest und welches Equipment du dafür brauchst. Auf das Thema Vorbereitung werde ich unten noch einmal zurückkommen. Grundsätzlich kann man alle möglichen Objektive und Kameras in der Stadt verwenden, wobei kleineres und leichteres Equipment vom Vorteil ist. Typischerweise nutzt man in der Städtefotografie eher weitwinklige Objektive. Wenn ich in Städten unterwegs bin, habe ich häufig ein Ultraweitwinkel sowie ein Standard Zoom dabei. Ich persönlich bin mit dieser Kombination sehr zufrieden und kann dies auch in meiner kleinen Tasche* transportieren. Ein Tele habe ich bis jetzt selten vermisst.

2. Die richtige Vorbereitung

Zum Thema Vorbereitung werde ich auch noch einen eigenen Artikel schreiben. Häufig beginnt meine Recherche bei Google oder bei Instagram. Bei Instagram speichere ich die Beiträge, die ich interessant finde, in einer Sammlung. Habe ich meine Motive gefunden, geht es daran, denn richtigen Standpunkt zu finden. Hierbei sind GoogleMaps/GoogleEarth dankbare Tools. Habe ich mögliche Standpunkte, schaue ich noch, wo sich die Sonne zu welcher Uhrzeit befindet und entscheide mich für einen finalen Standpunkt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auf diese Weise die besten Ergebnisse entstehen und dies eine sehr effiziente Methode ist. Allerdings ziehe ich auch einfach mal ohne Vorbereitung durch die Straßen und fange Impressionen ein. Auch auf diese Weise können sehr spannende Aufnahmen enstehen. Im Allgemeinen verschaffe ich mir sehr gerne Background Wissen zur Stadt und zu einzelnen Attraktionen, das hilft einen manchmal beim Fotografieren und ich weiß ganz gerne, wo ich bin und welchen Hintergrund eine bestimmte Sache hat.

Wenn du genauer wissen möchtest, wie ich mich auf eine Session vorbereite, empfehle ich dir diesen Artikel.

Von der Elbphilarmonie hat man einen guten Blick auf die Landungsbrücken - sogar völlig kostenlos

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3. Go Rooftop

Okay, es müssen nicht immer gleich die Dächer der höchsten Gebäude sein. Aber Städte von oben zu beobachten und zu fotografieren, ist eine der schönsten Sachen die es gibt. Es gibt viele Möglichkeiten, wie du Städte von oben sehen kannst. Gerade in Deutschland bieten sich Kirchtürme an. Auf dem Turm der St. Michaelis Kirche in Hamburg hat man einen fantastischen Blick über Hamburg und über den Hafen, auch der Kölner Dom bietet einen sehr guten Ausblick auf Köln und das Umland. Grundsätzlich eignet sich alles, was hoch ist und eine Aussichtsplattform hat. Idealerweise hat diese keine Glasscheiben, sonst wird es schwierig, die Spiegelungen nicht mit aufzuzeichnen. Möchte man Bilder machen, die noch keiner/wenige vor einen aufgenommen hat, kann man versuchen, auf große Bürogebäude oder Private Balkone zu kommen. Aber nicht ohne Erlaubnis. Es ist zwar nicht immer einfach, an solche Genehmigungen zu kommen, doch ist man erst einmal oben, hat man einen Blick, den nur wenige haben. Die beste Zeit zum Besuchen von Aussichtsplattformen ist übrigens während des Sonnenunterganges. Erstens hat man das schönste Licht und zweitens sieht man die Stadt einmal am Tag und einmal während der Nacht.

Von The Shard, dem höchsten Gebäude der EU, hat man einen fantastischen Blick auf London - man muss jedoch mit starken Spiegelungen leben

Von The Shard, dem höchsten Gebäude der EU, hat man einen fantastischen Blick auf London – man muss jedoch mit starken Spiegelungen leben

4. Sei vor den Touristen da

Eine der größten Herausforderung sind Touristen. Sie sind häufig nicht allein und die meisten werten die Bilder auch nicht unbedingt auf. Deshalb empfiehlt es sich vor den großen Anstürmen an einigen Spots gewesen zu sein (am Abend ist es prinzipiell auch möglich, doch morgens ist weniger los). Man hat die Sehenswürdigkeiten häufig für sich allein und kann sich komplett auf das Motiv sowie die Umsetzung konzentrieren. Das garantiert ein entspanntes Arbeiten und nahezu menschenleere Bilder.

Die Landungsbrücken ohne Touristen, das geht nur am frühen Morgen

Die Landungsbrücken ohne Touristen, das geht nur am frühen Morgen

5. Suche nach neuen Perspektiven

Viele Motive wurden schon millionenfach Fotografiert (welcher Berlin Tourist hat das Brandenburger Tor nicht fotografiert?). Der Großteil nutzt dabei die normalen Standardansichten. Besser ist es, wenn man erst einmal um das Motiv geht und die Kamera mal nach oben hält. Bodennahe Perspektive scheuen viele, da es außerhalb der Komfortzone ist, also sind auch solche Ansichten selten. Auch Aufnahmen aus großen Entfernungen können mal etwas anders sein (Brandenburger Tor von der Siegessäule aus oder umgedreht). Spannend kann es auch sein, wenn man das eigentliche Motiv von oben fotografiert (Brandenburger Tor vom Fernsehturm oder vom Bundestag aus).

6. Fotografiere auch die nicht Touristen Spots

Es müssen nicht immer die typischen Motive sein. Die eher unbekannten Motive können sehr spannend sein. Um diese aufzuspüren, bedarf es einer etwas tieferen Vorbereitung oder Umsichtigkeit beim Entdecken der Stadt. Auch lokale Fotografen können eventuell beim Finden solcher Spots behilflich sein.

Gerade in Städten mit Hochhäusern lohnt es sich, die Kamera nach oben zu halten

Gerade in Städten mit Hochhäusern lohnt es sich, die Kamera nach oben zu halten

7. Fotografiere auch die Einwohner der Stadt

Manchmal verlaufen die Grenzen zwischen der Street Fotografie und der Städtefotografie fließend. Ist man in Städten unterwegs, sind nicht nur die Gebäude und die verschiedenen Ansichten der Skylines interessant, sondern auch die Einwohner der Stadt sowie das Treiben auf den Straßen. Natürlich ist es nicht jedermanns Sache, einfach so Menschen und Situationen auf der Straße abzulichten. Wenn man es allerdings schafft, sich zu überwinden, bekommt man neben den typischen Aufnahmen von Gebäude und Co sehr interessante Aufnahmen des Stadtlebens. Zugegebenermaßen liegt mir das Fotografieren von Menschen und Straßensituationen nicht besonders, aber umso weiter man von zuhause entfernt ist, desto spannender können solche Bilder werden.

Das Treiben auf den Straßen einer Großstadt ist immer ein Foto wert

Das Treiben auf den Straßen einer Großstadt ist immer ein Foto wert

8. Denke auch an die Details

Viele sehen nur die großen Sachen und die ganze Stadt. Nicht viele haben ein Auge für die durchaus interessanten Details am Rande. Doch auch diese Details können sehr interessant sein. Dabei können diese typisch für die jeweilige Stadt sein oder auch völlig untypisch. Auch lassen sich diese Details gut in Bilder mit einbauen. Wie zum Beispiel das Brandenburger Tor und ein Berliner Bär. Wenn man es schafft, diese elegant in einem Bild unterzubringen, hat man ein Bild, welches zwei typisch Berliner Sachen vereint und welches nicht unbedingt jeder hat.

Gerade im urbanen Raum bieten sich Entsättigungen oder Color-Keys an

Gerade im urbanen Raum bieten sich Entsättigungen oder Color-Keys an

9. Was du bei schlechten Wetter tun kannst

Natürlich ist das Fotografieren bei trockenen Wetter deutlich angenehmer, als bei Regen. Allerdings heißt Regen nicht gleich, dass man keine Fotos machen kann. Einige Städte zeigen erst bei Regenwetter ihr wahres Gesicht und haben ihren Reiz bei solchen Wetter (London, Hamburg). Dann macht es Freude, das öffentliche Leben bei Regen zu fotografieren. Wenn man bei Regenschauern nicht so gerne unterwegs ist, kann man sich auch in Gebäude oder überdachte Welten zurückziehen. Reizvolle Motive können Museen oder auch Bahnhöfe sein. Gerade U-Bahnhöfe sind ein interessantes Motiv. Mit einer langen Belichtungszeit und einer tiefen Perspektive lassen sich spannende Bilder von bewegten Zügen aufnehmen. Auch die Architektur vieler Bahnhöfe ist interessant. Jedoch sollte man immer aufpassen, ob das Fotografieren erlaubt ist und ob die Verwendung eines Statives erlaubt ist. Empfehlenswert ist es, sich auf Regentage vorzubereiten und zu wissen was überdachte und lohnenswerte Motive sind, sodass man nur noch den Plan aus der Tasche holt und sich zügig auf die Wetterlage einstellen kann.

U-Bahnhöfe sind spannende Motive und das bei jedem Wetter

U-Bahnhöfe sind spannende Motive und das bei jedem Wetter

Fazit

Das fotografieren von Städten ist extrem spannend und kann sehr abwechslungsreich sein. Wenn man sich ein bisschen vorbereitet und sich voll auf den Ort einlässt, können fantastische und zum Teil auch einzigartige Aufnahmen entstehen. Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Artikel weiterhelfen konnte. Wenn du interessante Stadtbilder oder Geschichten von Fotografie Abenteuern aus Städten hast, würde ich mich freuen, wenn du diese in den Kommentaren teilen würdest.

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