In diesem Artikel geht es um ein sehr beliebtes Motiv. Spiegelungen und Reflexionen baue auch ich gerne in meine Bilder mit ein. Eine weitere tolle Sache an den Reflexionen ist, dass das gezielte Suchen und Fotografieren dein fotografisches Auge schulen wird.
1. Achte auf dich und deine Kamera
Spiegelungen stellen zwar keine physische Gefahr für deine Kamera dar, doch es kann zu ungewünschten optischen Effekten kommen. Wenn du im falschen Winkel vor der Reflexion stehst, kann es passieren, dass du oder deine Kamera auf der Reflexion zu sehen ist. In vielen Fällen ist das nicht gewünscht. Doch in einigen Fällen können durch die Reflexion von dir und deiner Kamera sehr spannende Bilder entstehen. Also bewusst drauf achten.
2. Nutze einen Polfilter
Ein Polfilter* hat die Aufgabe, polarisiertes Licht zu absorbieren. Auf jeden Fall lassen sich mit ihm Spiegelungen verstärken, abmindern oder ganz entfernen. Beim Fotografieren von Reflexionen kannst du ihn zur Verstärkung dieser nutzen. Dies erfordert einiges an Übung und funktioniert auch nicht in jeder Situation.
3. Fokus und Schärfentiefe sollten passen
Diese Bedingung gilt für jedes Bild, doch gerade bei Spiegelungen gestaltet sich das korrekte Fokussieren manchmal schwierig. Gerade bei Glasscheiben ist es mir schon häufiger passiert, dass die Ebene hinter der Scheibe scharf ist. Manchmal findet die Kamera gar keinen Fokus. Dann bietet sich das manuelle Fokussieren an. Auch bei der Blende ist es nicht immer ganz einfach. Wenn du dir sicher sein möchtest, dass dein Bild scharf ist, solltest du eine kleine Blendenöffnung wählen (ab Blende 9). Allerdings lassen sich mit großen Blendenöffnungen spannende Effekte erzielen.
4. Erschaffe Surreales
Wie oft gibt es den Kölner Dom in Köln? Einmal. Falsch. Alles eine Frage der Reflexion. Wenn du Fläche findest, auf denen sich eine Sache spiegelt, kannst du auch bekannte Bauwerke duplizieren oder sogar verdreifachen. Eventuell kannst du auch noch das Original mit ins Bild nehmen.
5. Nutze Schwarz-Weiß
Bei Reflexionen kommt es meistens auf die Konturen an. Farben können ablenken. Wenn das Blau des Himmels störend wirkt, kann eine Umwandlung in Schwarz-Weiß hilfreich sein. Grundsätzlich empfehle ich eine Konvertierung in der Nachbearbeitung, denn dort hast du mehr Einstellungsmöglichkeiten als in der Kamera.
6. Auf die Perspektive kommt es an
Stehst du im falschen Winkel zu einer Reflexion, kann es sein, dass diese auf der Aufnahme nicht oder nur schwach zu sehen ist. Bei Licht kommt es häufig auf den Winkel an, deshalb bringt eine Veränderung von diesem auch eine Veränderung der Reflexion. Bei Pfützen oder Gewässern ist eine tiefe Perspektive sehr spannend. Am Meer oder am See kannst du auch bewusst eine Regel der Komposition brechen. Bei Spiegelungen ist eine mittige Platzierung des Horizontes meist sehr spannend. Eventuell lässt sich das auch noch mit einer Langzeitbelichtung kombinieren. Dann hast du zwar keine scharfen Reflexionen mehr, doch das Meer aus Farben sieht auch nicht schlechter aus.
Fazit
Reflexionen gehen immer. Ich verwende sie sehr häufig. Achte doch mal auf deiner nächsten Fototour bewusst auf Spiegelungen und Reflexionen. Wie eingangs erwähnt, wird sich dies auch auf dein fotografisches Auge auswirken. Nun wünsche ich dir viel Freude beim Fotografieren.