Worauf du beim Kauf eines Statives achten solltest

Ein Stativ gehört zu den Dingen, die jeder Fotograf braucht. Unabhängig davon, in welchem Genre er tätig ist. Damit du dich nicht, wie ich es lange Zeit musste, bei jedem Einsatz deines Statives darüber aufregen musst, möchte ich dir ein paar Tipps geben.

Was möchtest du mit deinem Stativ machen

Egal bei welchem Produkt, diese Frage sollte man sich immer fragen. Ist nicht klar, wofür man etwas genau nutzen möchte, kann man kein passendes Produkt erwerben. Wenn du ein Stativ für deine Systemkamera suchst, um zweimal im Jahr bei gutem Wetter Langzeitbelichtungen zu machen, hast du andere Anforderungen, als ein Abenteuerfotograf mit schwerer einer DSLR.

Diese Bild wäre ohne Stativ nie möglich gewesen; 1. ist es eine Langzeitbelichtung, 2. habe ich zwei Bilder zu einem zusammengefügt

Dieses Bild wäre ohne Stativ nie möglich gewesen; 1. ist es eine Langzeitbelichtung, 2. habe ich zwei Bilder zu einem zusammengefügt

Wie viel wiegt dein Equipment

Dies ist der mit Abstand wichtigste Punkt überhaupt. Dabei musst du nicht das Gewicht von allen Objektiven und Kameras zusammenaddieren, sondern lediglich das Gewicht der schwersten Kombination, die du verwendetest. Achte bei dieser Rechnung auch auf Batteriegriffe und andere Anbauteile. Wenn du dein Stativ etwas länger nutzen möchtest, empfiehlt sich eventuell ein Blick in die Glaskugel. Wenn du planst, schwerere Kameras und Objektive zu kaufen, solltest du auch auf diese achten. Grundsätzlich ist die Tragfähigkeit von Stativen nicht unbedingt die, die in den Angaben vom Hersteller zu finden ist. Erfahrungsberichte und unabhängige Test sind hier deutlich hilfreicher.

Aluminium oder Carbon

Carbon ist ein toller Werkstoff. Leicht, robust und teuer. Wenn du ein leichtes und robustes Stativ möchtest, ist ein Stativ aus Carbon eine hervorragende Wahl. Allerdings ist es hier wie im Flugzeugbau, die Herstellung ist deutlich aufwendiger und der Endpreis entsprechend höher. Aluminium ist zwar günstiger, aber auch deutlich schwerer. Am besten nimmst du mal ein Stativ aus Carbon und eins aus Aluminium in die Hand. Du wirst erstaunt sein. Versprochen, das war ich auch.

Ein Stativ sollte nicht zu schwer sein, sonst nimmt man es nie mit

Ein Stativ sollte nicht zu schwer sein, sonst nimmt man es nie mit

Die richtige Arbeitshöhe

Das Stativ sollte außerdem eine angenehme Höhe zum Arbeiten haben. Idealerweise befindet sich die Kamera auf Kopfhöhe. Wenn du ein eher kompaktes Reisestativ haben möchtest, ist dies nur sehr selten der Fall. Sollte die maximale Arbeitshöhe sehr gering sein, kann man sich auf diese Weise dazu bringen, dass man auch mal andere Perspektiven ausprobiert. Eine hohe maximale Arbeitshöhe macht einen allerdings sehr flexibel.

Weitere Ausstattungsmerkmale

„Konkurrenz macht kreativ.“ Das gilt auch für Stativhersteller. Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Features für Stative. Bei vielen ist das Umdrehen der Mittelsäule möglich, so kann man sehr bodennah arbeiten. Auch die Möglichkeit, einen Haken und somit zusätzliches Gewicht am Stativ anzubringen, ist sehr sinnvoll. Ob man ein Stativkopf mit Auslöser für die Kamera braucht, stelle ich mal infrage. Das Kabel würde mich nerven und ohne Schwingungen kann man auf diese Weise auch nicht auslösen. Hier musst du dich fragen, ob etwas Sinn ergibt und ob du einen Nutzen in der Funktion siehst.

Mit einen guten Stativ begrenzt nur die eigene Kreativität den Blickwinkel

Mit einem guten Stativ begrenzt nur die eigene Kreativität den Blickwinkel

Fazit / Kompromisse eingehen

Auch unter den Stativen gibt es keine eierlegende Wollmilchsau. Das ist zwar schade, doch das Gewicht würde mich von einer häufigen Benutzung abhalten. Du musst dir überlegen, was dir am wichtigsten ist. Wie schon angedeutet, gibt es kein Stativ, was alles kann. Entweder ist es leicht oder sehr stabil. Günstig oder angenehm zu nutzen. Auch musst du immer mit deinem Budget abwägen. Ein gutes Stativ nutzt man gerne und in den meisten Fällen kann man es länger als Kameras benutzen. Unter 100€ findest du maximal ein gutes Tischstativ. Eine weitere Möglichkeit ist es, zwei Stative zu nutzen. Ein leichtes, welches man immer mitnehmen kann und ein schweres, welches sehr stabil ist.

Mein Hauptstativ: Das C5i* von Rollei.

Ein tolles Stativ zum Reisen: Das Compact* von Rollei.

Mein Ministativ: Das Super Bowl* von Dörr.

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