Wie du Feuerwerk fotografieren kannst

Im Sommer findet eine Vielzahl an Volksfesten statt. Häufig werden diese Feste mit einem Feuerwerk beendet. In diesem Artikel habe ich einige Tipps, die dir ein Gelingen der Aufnahmen erleichtern werden. Die Tipps gelten natürlich auch für Feuerwerke zu anderen Anlässen.

Finde einen guten Standpunkt

In der Fotografenszene geistert folgendes Zitat herum: „Feuerwerk zu fotografieren ist wie Landschaftsfotografie, nur mit Raketen [im Bild]“. Der Spruch hat einen guten Kern, doch bei einem Profifeuerwerk werden keine Raketen mehr verwendet.

Feuerwerk allein ist auch schön, doch etwas langweilig

Prinzipiell sollte dein Zielbild auch ohne Feuerwerk schon interessant sein. Das Feuerwerk dient somit nur noch als i-Tüpfelchen.

Damit du einen guten Standort finden kannst, ist es unverzichtbar, dass du weißt, wo das Feuerwerk abgebrannt wird. Hier helfen Informationen vom Veranstalter oder Bilder von der Vorjahresveranstaltung .

Die letztendliche Position des Feuerwerkes ist allerdings wie ein Glücksspiel, mal hat man das Feuerwerk direkt im Bildausschnitt, manchmal muss man aber noch einige Anpassungen machen.

Auch ist darauf zu achten, dass zwischen dir und dem Feuerwerk keine störenden Elemente sind, wie zum Beispiel Bäume. Eine weitere Schwierigkeit können andere Menschen darstellen. Hier hilft ein frühes Erscheinen oder ein exklusiver Standpunkt.

Setzte den Fokus manuell

Dieser Punkt ist durchaus schwierig. Der Autofokus wird wohl nur in wenigen Fällen ein brauchbares Ergebnis abliefern. Deshalb solltest du den Job übernehmen. Am besten setzt du den Fokus schon vor Beginn des Feuerwerkes.

Wenn du ein Objektiv mit einer Fokusskala hast, kannst du den Fokus einfach auf die entsprechende Distanz einstellen. Eine weitere Möglichkeit können Referenzpunkte oder das Vorfokussieren bei Tageslicht sein.

Hier war das Fokussieren aufgrund der vielen Lichter und der gut beleuchteten Stadt sehr einfach

Verwende ein Stativ und einen Fernauslöser

Da wir mit Belichtungszeiten im Sekundenbereich arbeiten, ist die Verwendung einer stabilen Unterlage unverzichtbar. Ein Stativ stellt hier das Optimum dar.

Ein Fernauslöser ist natürlich auch die beste Möglichkeit, alternativ geht auch der Selbstauslöser.

Eine passende Belichtungszeit finden

Bei der Belichtungszeit kommt es darauf an, welche Bildwirkung du haben möchtest.

Bei Belichtungszeiten im Bereich von 15-30 Sekunden wirst du wahrscheinlich mehrere Figuren auf einem Bild haben. Befinden sich diese auch noch am selben Punkt, hast du interessante Überlagerungen. Hier ist es wichtig, dass keine Stellen ausbrennen und du am Ende nicht nur ein nicht definierbares Etwas auf deinem Bild hast.

Da das Feuerwerk hier in unterschiedlichen Höhen war, kam es zu keiner Überlagerung

Bei Belichtungszeiten von ungefähr fünf Sekunden kannst du einzelne Figuren gut abbilden und das mit etwas Bewegungsunschärfe.

Ich persönlich verwende lieber kurze Belichtungszeiten und habe dafür klar definierte Figuren auf meinen Bildern, als nur ein Mischmasch an Farben. Wenn dir nicht klar ist, was dir mehr zusagt, kannst du bei einem nächsten Feuerwerk einfach Bilder mit unterschiedlichen Belichtungszeiten machen und gucken, was dir gefällt.

Eine kleine Blendenöffnung verwenden

Damit das gesamte Feuerwerk und die Umgebung komplett scharf ist, empfehle ich eine kleine Blendenöffnung. Außerdem ist es weniger schlimm, wenn du den Fokus nicht perfekt gesetzt hast, als bei Verwendung einer kleinen Blende. Wenn du für dein Bild eine andere Wirkung haben möchtest, kannst du natürlich auch eine andere Blende verwenden.

Fazit

Das Fotografieren von Feuerwerken ist keine Raketentechnik. Der schlechte und völlig aus dem Kontext gerissene Wortwitz musste hier jetzt sein.

Am schwierigsten fällt mir immer das Finden eines guten Standpunktes, der Rest ist wirklich nicht schwierig. Wenn du noch Ergänzungen hast, darfst du sie gern in den Kommentaren mit uns teilen.

2 Kommentare zu „Wie du Feuerwerk fotografieren kannst

  • Große Blendenöffnung für mehr Schärfe? Die größte Tiefenschärfe erreichst doch mit kleinen Blendenöffnungen! Oder sprichst du von Bewegungsunschärfen wegen längerer Belichtungszeiten? Allerdings bewegt sich Umgebung ja nicht! Lieben Gruß, Frank

    • Hallo Frank,

      danke für deinen Kommentar. Ich meinte natürlich eine kleine Blendenöffnung. Mir erschließt sich auch nicht, warum ich große Blendenöffnung geschrieben habe. Das ergibt in diesem Zusammenhang auch keinen Sinn.

      Gruß

      Hendrik

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