Was dir eine Kamera mit W-LAN Funktion bringen kann

In diesem Artikel möchte ich mich mal etwas genauer mit einer Funktion befassen, die ich schon oft erwähnt habe. Eine ausführliche Erörterung gab es allerdings noch nicht, deshalb wollen wir uns heute genauer anschauen, was man mit einer W-LAN Funktion in einer Kamera machen kann.

Grundsätzlicher Trend zur Vernetzung

W-LAN steht für wireless local area network und bedeutet soviel wie drahtloses lokales Netzwerk. Wer den Artikel von letzter Woche gelesen hat, sollte gemerkt haben, dass ich kein Freund davon bin, Begriffe zur Erklärung zu übersetzen.

Auf jeden Fall kann man mit einem W-LAN verschiedene Geräte verbinden. Ein W-LAN muss dabei nicht zwangsläufig mit dem Internet verbunden sein. Nur mal so am Rande, denn die Begriffe werden gerne synonym verwendet.

Grundsätzlich kann man sagen, dass W-LAN-Antennen in immer mehr Geräten verbaut sind. So lassen sich unterschiedlichste Geräte miteinander verbinden. Ich könnte jetzt mit Toaster, Kühlschrank und Seifenspender anfangen. Lasse ich aber. Wir wollen uns die Kombination Kamera und Smartphone/Tablet/und andere Endgeräte angucken.

Vor einiger Zeit war eine W-LAN Funktion noch etwas Besonderes. Heute gibt es (nahezu) keine neue Kamera, die ohne eine W-LAN Funktion daherkommt. Deshalb beantwortet dieser Artikel eher die Frage, was man mit einer W-LAN Funktion (sinnvolles) machen kann, als die Frage, ob W-LAN ein Merkmal ist, auf das ich beim nächsten Kauf achten sollte.

Genug der Hinführung, jetzt wollen wir gucken was man mit diesem Netzwerk im Falle der Kamera Sinnvolles machen kann.

Betrachten der aufgenommenen Bilder

Wenn deine Kamera nun mit dem Smartphone (oder anderem Endgerät) verbunden ist, kannst du dir die aufgenommenen Bilder auf dem Smartphone angucken. Das ist ziemlich praktisch, denn Kameras haben Displays, die um die drei Zoll groß sind, während Smartphones hingegen um die sechs Zoll haben.

Eine Übersicht der aufgenommenen Bilder

In vielen Fällen kann man das Bild auf dem Smartphone besser betrachten. Für die Überprüfung der Helligkeit des Bildes ziehe ich das Histogramm zwar der visuellen Betrachtung vor, doch bei der Schärfe sieht das anders aus.

Schnelles Teilen

Wenn du dir die Bilder auch angucken kannst, lassen sie sich somit auch auf das Smartphone importieren. Diese Bilder kannst du dann auch direkt verwenden.

So nutze ich diese Funktion oft, um richtig gute Bilder für meine Instagramstory zu erstellen. An dieser Stelle erlaube ich mir mal den Verweis auf meinen Instagramaccount.

Natürlich kannst du die Bilder somit auch in allen anderen Apps teilen. Die Bilder von Kindern, die irgendwelche instabilen Sandburgen im Überschwemmungsgebiet bauen, kannst du dann direkt an Interessierte schicken.

Fernsteuerung der Kamera

Kommen wir jetzt zu einer weiteren spannenden Funktion von Kameras mit W-LAN Antennen.

In vielen Fällen können die Kameras auch ferngesteuert werden. Somit kannst du die Kamera auslösen, ohne sie zu berühren oder direkt daneben stehen zu müssen.

Auf diese Weise habe ich auch schon versucht, Passanten zu verwirren. Ich stand einige Meter von meiner Kamera entfernt und habe diese über das W-LAN ausgelöst. Erschreckt hat sich keiner. Man hat uns bloß gefragt, warum wir eine Kirche fotografieren, die eine falsch gestellte Uhr hat.

Die besagte Kirche in Laufen (Bayern)

Richtig spannend wird es, wenn du deine Kamera nun abstellst und dich weit von der Kamera entfernst. Auf diese Weise kannst du zum Beispiel Tiere aus nächster Nähe fotografieren oder die Persönlichkeitsrechte anderer missachten.

Sollten sich die Lichtverhältnisse ändern und du kommst an deine Kamera gerade nicht (mehr) ran, ist das kein Problem, denn die Einstellungen kannst du auch anpassen. Bei Canon fehlt allerdings die Belichtungswaage, sodass die Beurteilung der Einstellungen schwer fällt.

Synchronisieren von Metadaten

Smartphones sind in der Lage, eine große Menge an Daten zu erzeugen und diese zu teilen. Diese Daten können auch für deine Kamera interessant sein.

Ein GPS-Modul (oder GLONASS, Galileo) hat jedes Smartphone. Bei Kameras findet man diese Module eher in den gehobenen Modellen. Wenn man beide verbindet, kann das Smartphone dieses fehlende Modul ersetzen.

Mit dieser Technik kannst du deinen Bildern automatisch Ortsmarkierungen hinzufügen und bist in deiner Archivierung schon einen Schritt weiter.

Auf einer Karte kann man seine Bilder leicht wiederfinden

Des Weiteren lässt sich so auch die Uhrzeit zwischen Kamera und Smartphone synchronisieren. Da mein Smartphone eine Serverzeit bekommt und dies automatisch abläuft, geht das genauer, als wenn ich die Uhrzeit manuell an der Kamera einstelle.

An dieser Stelle würde ich es mir wünschen, wenn die App auch gleich überprüft, ob ein Firmwareupdate für meine Kamera oder Objektive vorliegt. Wenn sich dieses auch direkt (over the air) installieren ließe, wäre ich noch glücklicher. Vielleicht sollte ich Canon mal diesen Vorschlag machen.

Noch zwei Nachteile

Wie immer gib es auch Dinge, die etwas unschön sind. In diesem Fall halte ich sie aber für verkraftbar.

Energiebedarf

Ein W-LAN besteht aus Wellen, deren prinzipielle Aufgabe es ist, Energie weiterzugeben. Diese Energie kommt aus dem Akku deiner Kamera. Das bedeutet, dass du weniger Aufnahmen machen kannst. Ich empfinde die Akkulaufzeiten aber als so gut, dass das kein großes Problem darstellt.

Mäßige Geschwindigkeit

Die Geschwindigkeit der W-LANs aus Kameras ist oft okay, doch mit den Rekorden moderner drahtloser Netzwerke hat das wenig zu tun. Der Vergleich ist unfair und für ein paar Bilder sowie das Live-Bild reicht das aus, für den Import möchte ich mein UHS-II Kartenlesegerät mit entsprechender Speicherkarte bei vielen Bildern dennoch nicht missen.

Fazit

Technischen Spielkram eine Relevanz in der Praxis zusprechen. Ich mag diese Aufgabe. Bei W-LAN war das aber nicht so schwer.

Wie siehst du die Sache? Hältst du diese Funktion für sinnvoll oder empfindest du sie als Spielkram? Differenzierte Meinungen dazwischen sind natürlich auch erwünscht.

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