Warum ich Lightroom zur Bildbearbeitung nutze

Eigentlich wollte ich einen Artikel über verschiedene Bildbearbeitungsprogramme schreiben. Die grundsätzlichen Unterschiede waren mir bekannt, doch so richtig ins Detail gehen konnte ich nicht und einen oberflächlichen Artikel wollte ich nicht veröffentlichen. Woran liegt das? Ganz einfach, ich bin mit Lightroom so zufrieden, dass ich mich nicht nach anderen Programmen umschauen muss. Warum das so ist erfährst in diesem Artikel.

Lightroom hat viele Nutzer

Was alle nutzen, muss natürlich nicht das Beste sein und für einen persönlich ist der Mainstream auch nicht immer passend.

Doch es hat allgemeingültige Vorteile. Viele Nutzer bedeuten (meistens) viel Wissen. Für Lightroom gibt es eine Vielzahl an Trainings und best practices Tipps. Viele davon sind sogar kostenlos. Bei Canons DPP sieht es ganz anders aus. Abgesehen von Canon und einigen Videos gibt es nicht sonderlich viele Möglichkeiten, Tipps zum Nutzen der Software zu erlangen. Ein weiterer Vorteil dieser großen Nutzerzahl ist die Vielfalt an Preset. Es gibt sehr viele Preset. Einige sind kostenfrei und andere kosten etwas. In diesen Presets steckt häufig viel Zeit und diese kann man selber wiederum sparen. Man muss nicht lange experimentieren, bis man einen ansehnlichen Bildlook gefunden hat.

Der Bereich zum Entwickeln der Fotos in Lightroom

Der Bereich zum Entwickeln der Fotos in Lightroom

Effizienter Workflow

Mit Lightroom kann ich fast meinen ganzen Workflow durchlaufen. Vom Import bis hin zum Posten auf Instagram kann ich nahezu alles in der Software erledigen. Wenn es sehr aufwändig und kompliziert wird, muss man eventuell auf andere Programme, wie zum Beispiel Photoshop oder ähnliches zurückgreifen. Auch geht dieser Workflow sehr zügig vonstatten. Dafür muss man sich zwar erst einmal einarbeiten, doch danach versucht man auch in anderen Programmen den Horizont mit R auszurichten (falls man mal ein anderes Programm nutzen sollte). Das man mit anderen Programmen schnell und routiniert arbeiten kann ist mir natürlich bewusst. Nur in Lightroom fand ich mich schnell zurecht und das Arbeiten fällt mir sehr einfach. Ob die Performance von Lightroom einen effizienten Workflow zusätzlich unterstützt sei mal dahin gestellt. Das Programm ist grundsätzlich recht zügig, doch im Bereich der Vorschauen und beim Betrachten der Bilder braucht Lightroom etwas. Daran ändert auch ein High-End Rechner nur wenig. Das Problem ist zwar nicht so groß, wie manche es darstellen, doch wenn Sekunden zählen, sollte man Lightroom lieber ausgiebig testen. Allerdings kommt es bei Hobbyfotografen selten auf Sekunden an.

Meine Odyssee mit anderen Programmen

Bis ich angefangen habe Lightroom zu nutzen, habe ich mich mit vielen Programmen rumgeschlagen. So richtig gut war keins. Gesucht habe ich ich einen RAW-Konverter. Angefangen habe ich mit Canons DPP, war okay, doch 5 Stufen für Lichter und Tiefen war doch zu wenig. Rawtherapee war grundsätzlich nicht schlecht, aber Stabilität ist schon etwas feines. UFRAW war für mich auch nicht mehr als eine interessante Exkursion. Vier Monate habe ich es mit Lightzone versucht, doch die englische Benutzeroberfläche habe ich nie richtig verstanden. Danach habe ich mich noch mit einen Programm rumgeschlagen, dessen Name mir entfallen ist, und welches auch nicht wirklich toll war. Dann habe ich mir die Testversion von Lightroom installiert und auf einmal habe ich ein positives Nutzungserlebnis gespürt. Ab diesem Moment wollte ich keine andere Software mehr nutzen.  Die Moral von der Geschichte: Kostenfreie RAW-Konverter taugen meiner Erfahrung nach nicht sonderlich viel und man kann lange nach dem richtigen Programm suchen.

DxO 11 ist auch gut, doch Lightroom gefällt mir in einigen Punkten deutlich besser

DxO 11 ist auch gut, doch Lightroom gefällt mir in einigen Punkten deutlich besser

Die Benutzung und die Oberfläche

Lightroom gliedert sich insgesamt in sieben Module. Ich persönliche brauche nur die ersten drei. Innerhalb dieser findet man übersichtliche Arbeitsbereiche. Diese hat man schnell verstanden und bei Bedarf kann man diese Reiter einzeln verschwinden lassen und wieder öffnen. Auch den Solo-Modus schätze ich sehr. Es wird nur das aktuell ausgewählte Einstellungsfeld geöffnet und die nicht verwendeten sind geschlossen. Das erspart einen einiges an Mausbewegungen. Andere Programme sind zum Teil deutlich unübersichtlicher und wesentlicher komplizierter zu benutzen.

Die Sache mit der Cloud

Da meine Objektive und meine Kamera nicht gerade die allerneusten sind, kann ich noch die Version 5.7.1 nutzen. Spätestens mit dem Kauf von neuem Equipment muss auch ich mich von meiner Kaufversion verabschieden und ein CC-Abo nutzen. Da Adobe sich dazu entschieden hat, Lightroom nicht mehr als Kaufversion anzubieten. Kann man sich jetzt lang und breit drüber aufregen oder es einfach als gegeben ansehen und die Vorteile von CC sehen. Die günstige Version* liegt bei ungefähr 12€ und beinhaltet Lightroom classic, Lr cc und Photoshop cc. Photoshop liefert einem noch eine große Auswahl an Möglichkeiten. Früher hat diese Software einen vierstelligen Betrag gekostet. Wenn man jetzt noch alle zwei Jahre mit dem Neukauf einer software rechnen muss, dann ist die CC doch gar nicht mehr so teuer und „böse“. Wer dreimal im Jahr seine Urlaubsbilder sortiert und bearbeitet, für den lohnt es sich eventuell etwas weniger, als für den ambitionierten Hobbyfotograf.

Fazit

Dieses Thema ist wieder etwas persönlicher und hier hat jeder seine eigenen Ansichten, wo von auch die meisten nicht falsch sind. In diesem Artikel wollte ich dir einmal meine Sicht der Dinge schildern und meine Argumente für Lightroom rüberbringen. Nun zu dir: Welche Software nutzt du und warum genau diese?

4 Kommentare zu „Warum ich Lightroom zur Bildbearbeitung nutze

  • Lightroom ist ein Werkzeug, um Ordnung in große Mengen von Fotos zu bekommen, kein Bildbearbeitungsprogramm. Es fehlen Funktionen wie Ebenen und Ebenenmasken, Textwerkzeuge, Werkzeuge zur Korrektur der Perspektive, Effektfilter usw. Ich benutze für die Bildbearbeitung seit 1992 Photoshop.

    • Hallo Dirk,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Bildbearbeitung ist ein dehnbarer Begriff, der alle Methoden der Veränderung an Bildern beinhaltet (Kontrast, Nachschärfen usw..). Lightroom beherrscht bei weitem nicht alle. Allerdings einen Großteil der (für mich) wichtigen Funktionen. Da es viele Methoden zum Verändern von Bilddateien enthält, kann man schon von einem Bildbearbeitungsprogramm sprechen. Es beherrscht nur nicht alle Methoden, wie zum Beispiel das Freistellen. Da jeder andere Anforderungen an ein Bildbearbeitungsprogramm hat, können diese fehlenden Funktionen ein K.o.-Kriterium darstellen. Auch langjährige Erfahrung lässt sich nicht ersetzen.

      Gruß
      Hendrik

  • Ich unterscheide immer gerne zwischen Bildbearbeitungsprogramm und Fotobearbeitungsprogramm – und für letzteres nutze ich Lightroom und finde es immer noch top!

    • Die Unterscheidung zwischen Bildbearbeitungsprogramm und Fotobearbeitungsprogramm ist eine gute Idee. Ein Foto ist ein Abbild der Realität und ein Bild kann auch von der Realität losgelöst sein. Man spricht häufig auch von Bildern im Kopf, die in der eigenen Phantasie entstehende. Und solche eher „surrealen“ Konzepte lassen sich mit Lightroom quasi nicht umsetzen.

      Viele Grüße

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