Die Überschrift ist eigentlich unzutreffend. Denn den einen Workflow gibt es nicht. Workflow ist englisch und lässt sich ganz gut mit Arbeitsablauf übersetzen. Einen Workflow entwickelt man erst im Laufe der Zeit und man findet ihn auch außerhalb der Bildbearbeitung. In diesem Artikel soll es darum gehen, was ich mit mit meinen Aufnahmen nach der Aufnahme mache. Dabei möchte ich dir Möglichkeiten zur Datensicherung, Nachbearbeitung und zur Verwaltung deiner Aufnahmen nehmen. Den Arbeitsablauf am Computer darfst du auf keinen Fall vernachlässigen, sonst droht dir das perfekte Chaos, welches ich übrigens auch hatte.
Der Import der Bilder
Die Bilder kannst du manuell oder mit Programmen wie Windows Foto oder Adobe Lightroom* importieren. Dabei kommt es darauf an, dass du einen Ordner hast, in den du die Bilder, in Unterordnern importierst. In diesem Überordner befinden sich alle Ordner, die ich aktuell bearbeite.
Die (erste) Sicherung der Bilder
Die Bilder lagern jetzt auf der internen Festplatte deines Rechners. Dort liegen sie zwar gut, aber wenn der Rechner einen Virenbefall oder einen Hardwaredefekt hat, sind deine Bilder weg. Deshalb solltest du deine Bilder jetzt noch auf einer externen Festplatte sichern. Auch hier solltest du eine Struktur haben, nutzt du diese Festplatte ausschließlich zum Back Up, kannst du eventuell auf Überordner verzichten.
Weitere Sicherungen deiner Bilder
Diesen Schritt kannst du weglassen, empfehlen würde es dir mittel- sowie langfristig jedoch nicht. Jetzt solltest du deine Bilder auf einer weiteren Festplatte* sichern. Nun hast du zwei Versionen deiner Bilder. Noch sind diese nur bei dir zu Hause. Jetzt wäre es gut, wenn eine Sicherung dein Haus verlässt. Wenn dein Haus brennt oder bei dir eingebrochen wird, sind deine Bilder und damit viele Erinnerungen sowie viel Arbeit weg. Deshalb bewahrst eine Festplatte am besten außerhalb deines Hauses auf. Dies kannst bei Verwandten oder auch Freunden tun (denke an die Verschlüsselung). Auch Schließfächer in der Bank wären eine gute Möglichkeit. Die Cloud / der Webspace wären auch noch eine Möglichkeit. Themen wie Datenschutz, Kosten und Bandbreite sollte jeder mit sich selbst ausmachen.
Sichtung der Bilder
Du hast nun eine Menge Bilder, die du auch alle gesichert hast. Wenn es im nächsten Schritt an die Bearbeitung der Bilder geht, wäre es jedoch extrem zeitaufwändig und uneffizient alle Bilder einer Session zu bearbeiten. Deshalb sichtest du nun die besten Aufnahmen und markierst diese. Das Markieren kannst du im Lightroom mit der Taste P erledigen. Im Finder oder im Datei Explorer gibt es auch Möglichkeit, mit Farben und Sternen die Bilder zu markieren. Auf das System, Bilder mit Sternen zu bewerten gehe ich nicht ein. Es ist mir zu zeitintensiv und ich weiß auch nicht, wann ich einen Bilder 3 Sterne geben soll und wann 4. Bilder, die misslungen sind, löscht du am besten. Wenn das Bild technisch gesehen gut ist, aber vom Aufbau langweilig ist oder das Motiv langweilig sind, lasse ich diese einfach Dateien sein. Ich lösche sie nicht (es wäre mir zu aufwendig, diese noch zu löschen) und schenke ihnen keine Beachtung mehr. Wenn du diese Bilder nicht mehr haben willst, kannst du diese auch einfach löschen, jedoch kostet Speicher nichts mehr.
Optimierung der Aufnahmen
Auf diesen Schritt verzichten viele am Anfang, was auch nicht weiter schlimm ist. Man möchte sich auf das Fotografieren fokussieren und noch nicht so viel an die Nachbearbeitung denken. Möchtest du deine Bilder noch optimieren (empfehle ich) oder im Photoshop verfremden ist nun der richtige Zeitpunkt dazu. Auf die Möglichkeiten von Lightroom oder Photoshop gehe ich nicht weiter ein, das würde sonst den Rahmen dieses Artikels sprengen. Zum Thema Nachbearbeitung planen ich noch weitere Artikel oder auch eine ganze Serie. Grundsätzlich gilt aber, dass alles erlaubt ist, was dir gefällt. Lightroom hat viele Regler, ziehe an ihnen, was die Maus hält. Mit der Zeit merkt man, was den Aufnahmen fehlt und welche Regler man ziehen muss/kann. Übrigens, bist du im RAW unterwegs, kannst du diesen Punkt nicht links liegen lassen. Allein der Zukunftssicherheit, würde ich alle guten Aufnahmen in ein weit verbreitetes Dateiformat exportieren. Man weiß nie, wie lange ein Hersteller bestimmte Formate unterstützt.
Speichern der optimierten Dateien
Einige Programmen bearbeiten nicht die Originaldateien, sie speichern die Anpassungen in einer gesonderten Dateien, in Lightroom ist dies der Katalog. Die optimierten Bilder exportierst du nun aus deinen Programm heraus. Ich speichere sie in einem Unterordner im Ordner der Session. So habe ich die unbearbeiteten Originaldateien und die optimierten Dateien immer zusammen.
Verschlagwortung der Aufnahmen
Auf Dauer kommen eine Menge Bilder zusammen. Damit du den Überblick nicht verlierst, solltest du diese mit Schlagworten markieren. Dies ist mit nahezu jeder Bildverwaltungssoftware oder direkt im Explorer/Finder möglich. Suchst du nun zum Beispiel nach Fotos von Katzen, gibst du im Lightroom oder im Explorer einfach Katzen ein und siehst alle Bilder, die im gewählten Ordner (geht auch in Überordnern) sind und mit dem Wort Katzen versehen sind. Auch hier baut sich jeder sein eigenes System auf. Wenn du zum Beispiel Flugzeuge fotografierst, kannst du dir auch eine Ordnerstruktur aufbauen, wo die Bilder zum Beispiel nach Airlines, Flugzeugtypen oder auch nach Flughäfen sortiert sind. Vieles ist möglich, wenn du deine Bilder wiederfindest, hast du alles richtig gemacht. Im Lightroom gibt es auch das Kartenmodul. In diesem kannst du die Aufnahmen auf der Karte Orten zuordnen. Auch kannst du dir die Bilder auf der Karte anzeigen lassen und sie somit schnell wiederfinden. Wenn deine Kamera ein GPS Modul hat und dieses auch aktiv ist, werden die Orte automatisch gespeichert.
Finales Sortieren der Aufnahmen
Nun haben wir die Aufnahmen gesichert, optimiert und mit Schlagworten versehen. Jetzt müssen wir noch die Ordnerstrukturen anpassen. Dabei schiebe ich den Ordner nun aus dem temporären Ordner in zum Beispiel das Jahresarchiv. Bist du mit Lightroom unterwegs, solltest du das ganze im Lightroom machen, da Lightroom die Bilder sonst nicht wiederfindet. Die fertigen Bilder müssen natürlich auch auf die externen Festplatten, damit auch diese gesichert sind. Die Bilder, die ich veröffentlichen will, kommen nun in einen OneDrive Ordner und vom Handy aus finden die Bilder ihren Weg in Richtung Instagram. Jetzt sind wir fertig.
Fazit
Wie eingangs erwähnt ist eine vernünftige und gleichbleibende Struktur extrem wichtig. Sonst droht einen das Chaos. Deshalb entwickel schon früh deinen Workflow. Der Obengenannte ist mein Workflow. Dieser ist darauf ausgelegt einfach und (halbwegs) effizient zu sein. Du hast eventuell ganz andere Ansprüche, deshalb musst du den für dich richtigen Weg finden. Ich hoffe jedoch, dass ich dir mit diesem Artikel den einen oder anderen Tipp geben konnte. Wenn du noch Fragen hast, kannst du diese gerne im Kommentarbereich oder auch über das Kontaktformular stellen. Frohes Datenmanagement!