Testbericht des Canon EF-S 10-18 mm IS STM

Heute möchte ich dir meine Erfahrungen mit dem Canon 10-18 mm mitteilen. Dieser Bericht beschäftigt sich mit meinen Eindrücken. Wenn du Pixel peeping und Testberichte mit Kurven suchst, bist du hier falsch.

Allgemeines

Das Canon EF-S 10-18 mm IS STM* ist ein Ultraweitwinkel, welches für Kameras mit APS-C Sensoren konzipiert wurde. Am Kleinbildsensor entspräche dies einem 16-28 mm Objektiv. Der STM-Motor verspricht eine leise und zügige Fokussierung. Die Hauptzielgruppe sind Hobbyfotografen, die sich im Bereich des Ultraweitwinkels ausprobieren möchten.

Haptik und Verarbeitung

Das Objektiv ist, wie in der STM Serie typisch, komplett aus Plastik gefertigt. Auch das Bajonett ist aus Plastik. Das wirkt zwar nicht besonders hochwertig, doch so schlimm wie beim alten 50 mm 1.8 ist der Eindruck bei weitem nicht. Die Schalter für Autofokus und Bildstabilisator haben einen angenehmen Widerstand und verändern ihre Position nicht von allein. Der Zoomring ist nicht zu schwergängig, auch die Größe ist angenehm. Der Widerstand ist beim Fokusring gleich gut, doch dieser ist meiner Meinung nach zu klein. Gerade beim Fokussieren während Videoaufnahmen wäre ein größerer Fokusring sinnvoll. Das Gewicht ist mit 260 Gramm angenehm gering. Insgesamt ist die Verarbeitung für den verlangten Preis (225€) zufriedenstellend.

Die Verarbeitung ist für den geforderten Preis zufriedenstellen

Die Verarbeitung ist für den geforderten Preis zufriedenstellen

Autofokus

Bei einem Ultraweitwinkel sind die Geschwindigkeit sowie die Genauigkeit des Autofokus eher unwichtig. Der scharfe Bereich ist groß und die Linsen müssen zum Fokussieren nur geringe Wege zurücklegen. Allerdings ist der Autofokus des Canon 10-18 mm nicht besonders langsam oder ungenau. Auch die Geräuschentwicklung während des Fokussierens ist angenehm gering. Bei Videoaufnahmen macht der Autofokus sich nicht negativ bemerkbar.

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Bildstabilisator

Hier verhält es sich ähnlich wie beim Autofokus. Beim Ultraweitwinkel eigentlich kein Thema. Da Verwacklungsunschärfe bei dieser Brennweite erst bei sehr langen Belichtungszeiten auftritt und dann nur in geringer Stärke, ist ein Bildstabilisator eigentlich nicht notwendig. Beim Produzieren von Videos kann der Bildstabilisator sehr hilfreich sein. Beim Fotografieren sorgt er dafür, dass man mit diesem Objektiv quasi keine Bilder aufgrund von Verwacklungsunschärfe löschen muss.

Mit Hilfe des Bildstabilisators ist es schon eine Kunst, unscharfe Bilder zu machen

Mit Hilfe des Bildstabilisators ist es schon eine Kunst, unscharfe Bilder zu machen

Bildqualität

Das wichtigste bei Objektiven ist bekanntlich die Bildqualität. Auch hier enttäuscht das 10-18 mm nicht. Die Schärfe ist gut und Bildfehler halten sich in Grenzen. Wie bei Ultraweitwinkelobjektiven üblich, hat dieses Objektiv starke Verzerrungen. Da lässt sich in der Nachbearbeitung zwar noch einiges machen, doch völlig verschwinden die Verzerrungen nicht. Chromatische Aberrationen treten nicht allzu oft und auch nicht zu stark auf. Auch lassen sich diese sehr gut in der Nachbearbeitung entfernen. Die Bildqualität ist auf jeden Fall besser als beim EF-S 18-55 mm.

Insgesamt ist das 10-18 mm eine tolle Linse

Insgesamt ist das 10-18 mm eine tolle Linse

Fazit

Für den Preis von ungefähr 225€ hat Canon hier eine ziemlich gute Linse entwickelt. Die Bildqualität ist gut. Wer ein wetterfestes und extrem hochwertig verarbeitetes Objektiv sucht, sollte eher im Bereich der L-Linsen schauen. Sonst ist dieses Objektiv im Bereich von unter 500€ eines der besten. Ich nutze dieses Objektiv sehr gerne und mag den Look von 10 mm im Ultraweitwinkelbereich. Wer auf der Suche nach einen Objektiv für erste Versuche im Ultraweitwinkelbereich sucht, macht hier definitiv nichts falsch. Auch für Filmer stellt dieses Objektiv eine interessante Wahl dar. Kaufempfehlung.

Hier findest du das Canon EF-S 10-18 mm auf Amazon*.

2 Kommentare zu „Testbericht des Canon EF-S 10-18 mm IS STM

  • Hallo Hendrik

    Vielen Dank für deinen Bericht! Das Canon EF-S 10-18 mm IS STM interessiert mich schon länger und daher habe ich schon einige Erfahrungsberichte darüber gelesen. Und so bin ich jetzt auch auf deinen Bericht gestossen 😉
    Jetzt hätte ich als Anfänger aber einmal eine Frage: dass das Objektiv starke Verzerrungen hat lese ich jetzt so zum ersten Mal. Verzerrungen ja aber „stark“? Wie lässt sich das in der Nachbearbeitung beheben? Welche Software verwendest du dazu?

    LG
    Dominic

    • Hallo Dominic,

      „stark“ ist natürlich immer relativ. Bei Ultraweitwinkelobjektiven muss man durch die Bauart mit Verzerrungen rechnen. Mit zunehmenden Preis werden diese natürlich weniger, doch ganz ohne Verzerrungen geht es im Ultraweitwinkelbereich nicht. Im Vergleich zu anderen Ultraweitwinkelobjektiven sind die Verzerrungen nicht besonders auffällig. Stark sind sie eher im Vergleich mit Objektiven in anderen Brennweitenbereichen. Also ist das 10-18 mm im Vergleich zu anderen Ultraweitwinkelobjektiven nicht auffällig.
      Zum Thema Korrigieren in der Nachbearbeitung: Für die meisten Bearbeitungen nutze ich Lightroom Classic CC. Die Verzerrungen kann man mit einen Klick entfernen oder, wie bei mir, beim Import mittels Preset entfernen lassen. Allerdings verliert man etwas Bildmaterial an den Seiten und eventuell etwas Qualität an den Rändern. Allerdings ist auch dies nicht so schlimm, wie es sich anhört.

      Gruß
      Hendrik

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