Einen little Planet am Computer fertigstellen

Dieser Artikel schließt an dem Artikel von letzter Woche an. Wir haben einige Bilder aufgenommen, die nun zu einem little Planet verrechnet werden sollen.

Die Erklärungen beziehen sich zwar hauptsächlich auf Lightroom und Photoshop, doch die einzelnen Schritte könnt ihr in ähnlichen Programmen gleich durchlaufen. Das Endergebnis sollte identisch sein.

So sieht unser Zielbild aus

Grundlegende Bearbeitungen

Nach dem Import der Bilder möchte man häufig einige Sachen anpassen, zum Beispiel den Weißabgleich oder die Objektivkorrekturen. Da ich sagte, dass die Einstellungen bei solch großen Panoramen häufig Kompromisse seien, kannst du diese in der ersten Bearbeitung eventuell noch optimieren.

Wichtig ist, dass die Bearbeitungen bei allen Bildern ähnlich sind. Du musst nicht alle Bilder mit exakt denselben Einstellungen bearbeiten, doch die Bilder sollten harmonisch zueinander sein.

Eventuelle HDRs berechnen lassen

Solltest du dich während der Aufnahme dazu entschieden haben, aus einzelnen Bildern ein HDR erstellen zu wollen, folgt nun der Schritt des Errechnens der HDRs. Als Besitzer einer modernen Lightroom Version kannst du diesen Punkt mit dem nächsten zusammenlegen. Sonst gilt immer: Erst die HDRs erstellen, dann die Panoramen stitchen lassen.

Zum Thema HDR habe ich auch hier einen Artikel für dich geschrieben.

Das Stitchen des Panoramas

Damit wir unseren kleinen Planeten erstellen können, müssen wir aus allen Einzelbildern ein Panorama stitchen lassen. Für diesen Vorgang gibt es eine Vielzahl an Programmen. Photoshop und Lightroom haben diese Möglichkeit integriert, sonst ist Microsoft ICE eine Empfehlung wert.

Vor dem little Planet war nur ein Panorama

Mittels Markierungen den Überblick behalten

An dieser Stelle möchte ich allen Nutzern von Bildverwaltungsprogrammen (Lightroom, Bridge, usw..) noch einen kleinen Tipp geben. Mit Hilfe von Farbmarkierungen, Sternchen und Stapeln kannst du zum Beispiel die Ausgangsbilder für ein HDR in einer Farbe markieren und die Ausgangsbilder für ein weiteres HDR in einer anderen Farbe. Hast du dies einmal gemacht, ist die Gefahr, sich im weiteren Verlauf des Workflows zu verzetteln, deutlich geringer.

Den little Planet in Photoshop erstellen

Als erstes öffnest du das fertige Panorama in Photoshop. Dann drehst du das Bild um 180°. Das erledigst du über folgenden Pfad: Bild-> Bilddrehung.

Damit das Ergebnis stimmig wird, muss das Bild vorher gedreht werden

Als nächsten achtest du darauf, dass die beiden Enden deines Panoramas nahtlos an das andere anschließen können. Hierfür bietet sich das Freistellen-Werkzeug (C) an.

Nun nutzt du den Filter Polarkoordinaten. Diesen findest du unter: Filter-> Verzerrungsfilter-> Polarkoordinaten. Dort wählst du die Option Rechteckig->Polar. Dieser Filter führt jetzt eine, für unsere Zwecke recht einfache, mathematische Berechnung durch. Hintergründe und Herleitungen lasse ich dennoch weg.

Jetzt sind häufig noch einige Nacharbeiten notwendig. Manchmal muss das Bild noch etwas freigestellt werden. Vielleicht kannst du transparente Ecken mittels des Kopierstempels mit etwas Himmel füllen.

Mithilfe des Kopierstempels kann man eventuelle Lücken füllen

Tatsächlich konnte ich mit Gimp bessere Ergebnisse erzielen. Photoshop ist nicht unbedingt immer das Beste.

Auch bietet der Polarkoordinatenbefehl in Gimp mehr Möglichkeiten

Prinzipiell ist der little Planet jetzt fertig. Wenn du möchtest, kannst du das Bild noch bearbeiten. Hüte dich und deinen Planeten aber vor schwarzen Löchern.

Einen little Planet durch die richtige Projektion nach dem Stitchen erreichen

Dieser Punkt ist optional und richtet sich eher an Fortgeschrittene.

Wenn du ein sehr umfangreiches Programm zum Stitchen von Panoramen besitzt, kannst du auch schon nach dem Stitchen einen little Planet erzeugen. Beim Projizieren wählst du eine Option, die den Namen „Stereografische Projektion“ trägt. Ein Blick in die Dokumentation des Programms bietet eventuell Aufklärung.

Das Bild ist fertig

Fazit

Ein little Planet sieht komplizierter aus, als er wirklich ist. Ich hoffe, dass du etwas aus diesem Artikel mitnehmen konntest und nun deine eigenen Planeten erschaffen kannst (ich bin aber überzeugter Anhänger der Urknalltheorie).

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