Heute geht es um ein eher emotionales Thema. Die oben gestellte Frage sollte jeder für sich beantworten. Mit diesem Artikel möchte ich dir auf dem Weg zu deiner Antwort ein Wenig helfen. Auch gibt es am Ende des Artikels meine persönliche Sichtweise.
Was ist ein UV-Filter und was macht er
Ein UV-Filter dient zum Filtern des UV-Lichtes. Allerdings war dies in analogen Zeiten relevant, denn einige Filme waren nicht besonders gut auf UV-Strahlen zu sprechen. Dem digitalen Bildsensor stört UV-Strahlung nicht. Lässt man die Kamera mit einem Teleobjektiv auf die Sonnen ausgerichtet lange stehen, kann der Verschluss durchbrennen oder während einer extremen langen Belichtung kann der Sensor Schaden nehmen. Das macht man nicht und ist auch wieder ein anderes Thema.
Der UV-Filter in digitalen Zeiten
Technisch gesehen hat der UV-Filter also keine Daseinsberechtigung mehr. Er wird allerdings noch produziert und nicht ganz selten auch noch verkauft.
Schutz des Objektives
Heute hat er die Aufgabe das Objektiv, die Frontlinse des Objektives vor Beschädigungen zu schützen. Häufig wird er von vielen Verkäufern wie eine Displayschtuzfolie für Smartphone verkauft. Hersteller von Objektiven wissen allerdings, dass die Frontlinse die Linse im Objektiv mit den höchsten Belastungen ist. Deshalb wird diese auch etwas robuster hergestellt. Deshalb sind sie nicht so empfindlich wie die Linsen im Objektiv.
Eine weitere Linse und die Qualität
Jede Linse bricht das Licht. Hat man nun eine Menge Linsen, wird das Licht entsprechend oft gebrochen. Wie jeder Brillenträger und Pixelpeeper weiß, machen manche Linsen es besser als andere. Und mit jeder weiteren Linse sinkt die Qualität etwas. Klingt dramatischer, als es tatsächlich ist. Wer die bestmögliche Qualität erreichen möchte, sollte sich den Einsatz eines UV-Filters überlegen.
Höherpreisige Objektive
Als ich meine erste DSLR gekauft habe, bekam ich von einer etwas erfahreneren Fotografin den Tipp, dass ich mir noch einen UV-Filter kaufen sollte. „Für nur 20€ schützt du dein Objektiv.“ Es handelte sich zwar nur um das Kit-Objektiv, doch ich habe diesen Satz kurz in Gedanken übersetzt, mach dir die Bildqualität mit einem billigen Filter tatsächlich schlechter. Gerade bei teuren Objektiven werden häufig Filter zum Schutz eingesetzt. Dann wurde ein teures Objektiv mit guter Qualität gekauft und dann ein billiger Filter verwendet. Also wenn schon einen Schutzfilter, dann einen richtig guten und nicht den aus der Grabelkiste beim Elektronikdiscounter.
Meine Meinung / Fazit
Ich persönlich nutze keinen UV-Filter. Zwar bin ich im Besitz eines solchen Exemplars, doch er war in einem Filterset als Beifang dabei. Meine Objektive werden fast immer draußen verwendet. Auch Salzwasser ist kein Fremdwort für meine Objektive, ebenso wie große Menschenansammlungen. Diese beiden Situationen sind nun nicht gerade sehr objektivfreundlich. Und Objektive sind mir noch nicht kaputtgegangen. Stattdessen habe ich eine andere „Wunderwaffe“ zum Schutz vor physischen Gefahren. Die Gegenlichtblende. Sie erfüllt sogar noch einen richtigen Zweck und wenn sie auf dem Objektiv ist, kommt nicht mehr viel gegen die Frontlinse. Also ich bin wirklich kein Fan von UV-Filtern. Allerdings bin ich auch kein Mensch, der sich vom Technikberater irgendetwas aus Angst verkaufen lässt. Nun bin ich an deiner Sicht interessiert. Nutzt du einen UV-Filter für deine Objektive?
Vielen Dank für deinen interessanten Beitrag, Hendrik!
Ich sehe das genauso, wie du. Die Objektive der digitalen Neuzeit brauchen definitiv keinen UV – Filter mehr. Der beeinträchtigt nur die Bildqualität. Und zwar negativ. Wer sein Objektiv effektiv schützen will, soll sich eine Gegenlichtblende draufschrauben. Die habe ich allein deswegen schon immer drauf, weil der Kontrast dann besser wird. Und runter kommt die höchstens beim Blitzen, um Abschattungen zu vermeiden.
Die heutigen Objektive besitzen an der Frontlinse in aller Regel eine hochwertige Beschichtung, die vor fast allen Witterungsbedingungen schützt. Zudem sind diese Optiken so gut gerechnet, dass sogar in Gegenlichtsituationen kaum noch Lensflares auftreten.
An meiner X-T2 verwende ich auch viele analoge Linsen aus der alten Zeit. Selbst hier verzichte ich auf UV – Filter, um den Look und den Charme des Bildes nicht zu zerstören.
Das Geld für die Teile kann man sich sparen!
Hallo Manfred,
danke für deinen Kommentar. Wir sind da absolut einer Meinung. Ich denke auch, dass die Objektivhersteller ihren Job gut machen.
Die X-T Kameras finde ich übrigends sehr sympatisch und habe schon länger ein Auge auf sie.
Gruß Hendrik
Hallo, Hendrik!
Fuji ist definitiv symphatisch!;-) Habe kürzlich den Wechsel von Canon VF komplett vollzogen. Alle Befürchtungen waren nichtig und alle Erwartungen haben sich erfüllt!:-)))
Kleiner, leichter, EVF, Focus-Peaking… Perfekt, wenn du deine alten Objektive gerne wieder öfter benutzen willst! Ich bereue nichts!! Durch die Fuji habe ich wieder deutlich mehr Freude an der Fotografie gefunden…
Ich weiß, dass diese Antwort nicht zum eigentlichen Thema passt… Aber so viel Begeisterung muss einfach raus…:-)
Liebe Grüße aus dem Oberallgäu
Manne
Hallo Manfred,
aktuell nutze ich Canon Kameras mit APS-C Sensoren und habe dies mit der Eos 77d auch erneut bestätigt. Ein Systemwechsel oder zumindest Body und Ultraweitwinkel sind aus finanzieller Sicht eher etwas schwierig, beziehungsweise habe ich gerade etwas andere Prioritäten. Sonst wäre ich definitiv schon Fujinutzer. Gerade die technische Ausstattung der Kameras sowie das Design sprechen für sich. Zumal ich mich auf der Photokina auch von der X-T 3 überzeugen konnte. Gerade der EVF ist ein Traum.
Wenn es die Möglichkeit gibt, über Kameras zu philosophieren, ist mir auch die eigentliche Überschrift ziemlich egal 😉
Viele Grüße
Hendrik
Hallo Hendrik 🙂
Netter Beitrag! Kleine Ergänzung : der sensor einer digi ist infrarot empfindlich, deshalb ist in jeder digikamera ein infrarot Filter fest verbaut und dieser sperrt so nebenbei auch UV Licht! Zusätzlicher filter ist also unnütz, wie du auch sagst!
Ich weiss auch nicht warum die meisten ihre teuren Kameras mit solchen filtern zu knips Kisten degradieren. Und schützen tun sie auch nicht. Ein Freund hatte mal einen linsen Schaden weil sein UV Filter bei einem Rempler zerbrach und die Splitter die Frontlinse zerkratzten. Mit blende vorne dran wäre nix passiert.
Du hast recht!
LG Kai
Hallo Kai,
danke für deinen Kommentar mit interessanten Beispiel. Gefühlte Sicherheit ist meist eben doch wichtiger als die Faktenlage.
Gruß
Hendrik
Ich bin Casual Fotograf mit meiner EOS 2000D und benutze einen UV Filter, tatsächlich um das Objektiv zu schützen. Ich habe mit und ohne Filter Bilder des gleichen Objekts fotografiert. Entweder bin ich nicht tief genug in der Materie drin, aber ich sehe keinen Unterschied in meinen Bildern. Das ist wahrscheinlich genau das gleiche wie mit den Audiophilen die sich auch einbilden der Gold verdampfte Lautsprecher Kabel hat eine bessere Übertragungsleitung wie ein reiner Kupferkabel. Das mit der Streulicht Blende ist einen sehr gute Sache, da ich sehr viele Aufnahmen draußen mache, auch wenn ich 15-20€ für ein Stück Plastik schon echt hastig finde. Abgesehen von der guten Passgenauigkeit.
Hallo Melanie,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ob sich der UV-Filter tatsächlich auf das Bild auswirkt hängt auch von der Sitaution ab. In vielen mag dieser vielleicht nicht auffallen, doch in einigen (speziellen) Lichtsituationen kann er doch auffallen. Wahrscheinlich wieder ein Thema für die sehr genauen, der Vergleich mit den Kabeln passt da ganz gut. Ich höre da übrigens keine Unterschiede;)
Gruße Hendrik