6 Tipps für schärfere Bilder

Bis auf wenige Ausnahmen haben alle Fotografen das Ziel, scharfe Aufnahmen zu erstellen. Die Rede ist übrigens von der Bildschärfe. Im diesem Artikel gebe ich dir einige Tipps um, die Bildschärfe zu erhöhen.

Achte auf die Verschlusszeit

Fast allen unscharfen Bildern liegt eine unpassende Verschlusszeit zu Grunde. Dabei kann man zwischen zwei Arten unterscheiden. 1. Die Bewegungsunschärfe: Das Motiv hat sich während der Belichtung bewegt und es erscheint unscharf. 2. Die Verwacklungsunschärfe: Dieser Fall tritt noch häufiger auf. Die Belichtungszeit ist so lange, dass man die Kamera während der Belichtung nicht stillhalten kann. Die Lösung für diese Probleme ist die gleiche: Die Verschlusszeit verkürzen. In vielen Situationen sollte man lieber den ISO-Wert erhöhen und Bildrauschen in Kauf nehmen statt mit einer zu langen Verschlusszeit unscharfe Bilder aufzunehmen. Die Verwacklungsunschärfe kannst du mit einer Verschlusszeit von mindestens 1/160 verhindern. Dieser Wert ist in vielen Situationen, doch viele Umstände können kürzere Verschlusszeiten erzwingen (Brennweite, Auflösung des Sensors usw.). Für das Problem mit der Bewegungsunschärfe kann ich dir nicht einmal einen groben Wert nehmen. Ein Fußgänger ist deutlich langsamer als ein Flugzeug. Hier solltest du einige Probeaufnahmen machen und dir die Bilder in der 100% Ansicht anschauen. Wenn du noch mehr zum Thema Verschlusszeit wissen möchtest, habe ich hier einen Artikel für dich.

Für scharfe Abbildungen von schnellen Bewegungen braucht man eine kurze Verschlusszeit

Für scharfe Abbildungen von schnellen Bewegungen braucht man eine kurze Verschlusszeit

Die richtige Kamerahaltung

Eine falsche Kamerahaltung kann die Unschärfe begünstigen. Manchmal sogar auch den Bildausschnitt. Sicherlich kennst du die Personen, die ihre Kamera (oder bei dieser Gruppe eher das Smartphone) am langen Arm halten und dann versuchen Bilder zu machen. Das ist die wohl ungünstigste Haltung, die es gibt. Besser ist es die Kamera nah am Körper zu halten und die Arme nicht zu sehr auszustrecken. Mit einer DSLR oder dem Großteil der DSLMs kannst du den Sucher nutzen und bringst die Kamera automatisch in eine vernünftige Position. Wenn du das Objektiv nun noch mit einer weiteren Hand stützt, kannst selbst mit einem Tele entspannt arbeiten. Hier habe ich auch noch ein Experiment an die, die von ihrer Kamerahaltung am langen Arm überzeugt sind. Man nehme ein Glas mit einer Flüssigkeit und füllt dieses komplett voll. Nun hält man das Glas einmal am langen Arm und am kurzen Arm. Nach einigen Sekunden sollte man nun einen Unterschied bemerken. Kleiner Spoiler: Ich empfehle einen Ort, der keinen Wasserempfindlichen Fußboden hat.

Nutze ein Stativ

Mit dieser Technik machst nun in (nahezu) jeder Situation scharfe Bilder. Auf einem Stativ kannst jede Verschlusszeit verwenden und wirst (fast) nie Probleme mit Verwacklungsunschärfe bekommen. Allerdings sollte das Stativ deine Kamera und dein Objektiv halten können. Auch können Wind und Wellen ein Problem sein. Hier kann es hilfreich sein, einen Rucksack oder ähnliche Gewichte an der Mittelsäule befestigen zu können. Sofern man die Möglichkeit hat, sollte man ein Stativ in Situationen mit wenig Licht benutzen.

Ich nutze dieses Stativ*.

Einige Aufnahmen lassen sich ohne Stativ praktisch nicht realisieren

Einige Aufnahmen lassen sich ohne Stativ praktisch nicht realisieren

Nutze nicht den Auslöser auf deiner Kamera

Jede Berührung versetzt deine Kamera in Schwingungen. Diese Schwingungen sorgen wiederum für unscharfe Bilder. Eine gute Alternative stellt ein Fernauslöser dar. Diese kann ein Funkauslöser, ein einfacher Kabelfernauslöser oder eine App sein. Mit diesen Möglichkeiten musst du die Kamera zum Auslösen nicht berühren. Hast du diesen nicht dabei, leistet der Selbstauslöser auch sehr gute Dienste. Auch die Kombination mit der Spiegelvorauslösung ist empfehlenswert. Die Spiegelvorauslösung hebt den Spiegel einige Sekunden vor der eigentlichen Aufnahme und ist in den Individualfunktionen zu finden. Auch Auslösung über den Touchscreen sind nicht empfehlenswert.

Jede Berührung vor und während der Aufnahme kann zu Unschärfe führen

Jede Berührung vor und während der Aufnahme kann zu Unschärfe führen

Nutze den Bildstabilisator (oder auch nicht)

Ein Bildstabilisator ist in vielen Fällen sehr hilfreich. Mit ihm lassen sich Belichtungszeiten realisieren, die sonst zu unscharfen Bildern geführt hätten. Der Bildstabilisator besteht aus einem Bewegungssensor, einer beweglichen Linse und einer kleinen Recheneinheit. Der Bildstabilisator ist immer auf der Suche nach Bewegungen und versucht diese auszugleichen. Ist nun keine Bewegung vorhanden, gibt es nichts auszugleichen. Manchmal erkennen Kameras und Objektive dies sogar. Grundsätzlich sollte man den Bildstabilisator bei Verwendung eines Statives immer ausschalten. Hier bietet es sich an, einfach mal ein paar Vergleichsbilber aufzunehmen.

Probiere verschiedene Blendenstufen aus

Umso kleiner die Blendenöffnung ist, umso größer wird der scharfe Bereich und die gesamte Bildschärfe nimmt zu. Letzteres gilt nur bis zu einem bestimmten Punkt. An diesem Punkt ist die Schärfe des Objektives am schärfsten. Bei den meisten Objektiven liegt dieser Punkt ungefähr bei Blende 8. Das Bücherregal ist ein gutes Motiv um diesen Punkt zu ermitteln.

Wer eine große Schärfentiefe haben möchte, sollte eine kleine Blendenöffnung wählen

Wer eine große Schärfentiefe haben möchte, sollte eine kleine Blendenöffnung wählen

Fazit

Das große Ganze besteht meistens aus vielen kleinen Bausteinen. Genauso verhält es sich mit der Bildschärfe. Mit jedem dieser Tipps werden deine Bilder ein wenig schärfer. Selbst die Kamera mit der höchsten Auflösung, ohne Tiefpassfilter und die schärfsten Objektiv machen von alleine keine scharfen Bilder. Mit Beachtung dieser Tipps kannst du schon mit einfachem Equipment scharfe Bilder aufnehmen. Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren. 

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