Kameras mit Wechselobjektiven sind grundsätzlich eine tolle Sache. Durch die Möglichkeit, viele Objektive zu nutzen, kann man sich für seine Anforderungen passende Kombinationen aus Kamera und Objektiven zusammenstellen. Hat man nur ein festmontiertes Objektiv, stellt dies in der Regel einen Kompromiss dar.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass sich die Objektive nicht von allein wechseln und man diese dabeihaben muss und natürlich auch manuell gewechselt werden müssen.
Gerade am Anfang ist man dabei noch ziemlich unsicher. Mit der Zeit legt sich diese Unsicherheit und das Herz klopft erst schneller, wenn die Kamera Richtung Wasser kullert.
Damit du diese Unsicherheit zügig überwinden kannst, habe ich hier einige Tipps für dich zusammengestellt.
Kamera mit dem Bajonett nach unten halten
Meiner Meinung nach ist dieser Punkt der wichtigste.
Auf unseren Planeten fällt (fast) alles in Richtung Erdmittelpunkt. Da bilden Staub oder andere Partikel keine Ausnahme. Hältst du nun die Kamera mit dem offenen Bajonett nach oben, könnten ungewünschte Partikel in die Kamera fallen.
Genau das wollen wir vermeiden. Drehst du die Kamera nun einmal, fallen Partikel auf das Display und das ist sowieso alles andere als steril und sauber.
Kamera ausschalten
Ist die Kamera eingeschaltet, fließt Spannung über den Sensor und dieser kann Staub anziehen. Das ist natürlich nicht gewünscht. Deshalb ist es theoretisch besser, die Kamera auszuschalten.
Bei der Recherche zu diesem Artikel habe ich diesen Punkt aber einmal kritisch hinterfragt.
Im Handbuch meiner Kamera stand explizit und in fetter Schrift, dass die Kamera beim Entfernen von Objektiven ausgeschaltet werden sollte.
Deshalb gebe ich diesen Tipp auch weiter. Ich handhabe das Ganze aber alles andere als dogmatisch und habe keine Probleme mit Staub auf meinem Sensor.
Prinzipiell dürfte es bei Spiegelreflexkameras auch nicht so wichtig sein, denn zwischen Bajonett und Sensor liegt noch ein Spiegel. Bei einer Systemkamera ist der Sensor näher am Bajonett und hier dürfte es wirklich geboten sein, die Kamera auszuschalten.
Den eigenen Windschatten nutzen
Grundsätzlich gilt die Empfehlung bei viel Wind und Niederschlag auf einen Objektivwechsel zu verzichten. Da nun aber nicht jeder immer zwei Kameras dabeihat und man sowieso immer das falsche Objektiv auf der Kamera hat, würde man so einige Bilder verpassen.
Deshalb schlage ich vor, den Objektivwechsel trotzdem zu machen und dabei umsichtig zu agieren.
So ist es bei Wind sinnvoll den eigenen Windschatten oder einen anderen (evtl. größeren) Windschatten zu nutzen.
Vielleicht kannst du den Objektivwechsel auch in deiner Tasche durchführen. Diese muss dafür noch etwas geöffnet werden. Bei meinem großen Rucksack lässt sich hinten die Klappe auch stufenweise öffnen.
Das ist zwar alles andere als ideal, aber es soll auch nicht der Normalzustand werden.
Achte auch auf die hintere Linse des Objektives
Das Hauptaugenmerk während des Objektivwechsels liegt zwar darauf, dass kein Staub in deine Kamera kommt, doch eine verunreinigte Hinterlinse kann sich negativ auf die Bilder auswirken und langfristig kommt der Staub aus dem Objektiv auch auf den Sensor.
Bei Trennung von Kamera und Objektiven Schutzkappen nutzen
In der Regel hat man ein Objektiv auf der Kamera. Manchmal sind beide aber auch getrennt. Dann sollten diese mit den Schutzkappen verschlossen werden. Anderenfalls kann Staub in die Kamera oder in die Objektive fallen.
Fazit
Das Wechseln von Objektiven ist keine Raketentechnik und nach einigen Malen verschwindet auch die Unsicherheit beim Wechseln.
An dieser Stelle noch kurz der Disclaimer, dass ich den Artikel nach besten Gewissen erarbeitet habe, aber für Schäden nicht haften kann.
Allerdings ist mir beim Wechseln von Objektiven noch nichts passiert und manchmal mute ich meinem Equipment einiges zu.