Heute soll es um den Weißabgleich gehen. Er ist eine der grundlegenden Einstellungen, die man als Fotograf kennen sollte. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen den technisch perfekten Weißabgleich und den Weißabgleich, den man als passend oder stimmungsvoll bezeichnen würde.
Was ist der Weißabgleich
Der Weißabgleich ist ein Wert, der angibt, welche Temperatur das Licht hat. Dieser Wert wird in Kelvin angegeben. Umso kleiner dieser Wert ist, desto wärmer ist die Lichtquelle. Ist dieser Wert groß, hat die Lichtquelle ein kühles Licht. Früher hatte man auf den Weißabgleich nur durch die Auswahl des Filmes und durch die Benutzung von Filtern Einfluss. Heute lässt sich der Weißabgleich ganz einfach in der Kamera oder in der Nachbearbeitung einstellen.
Wenn du dennoch die Wirkung von Farbfiltern ausprobieren möchtest, findest hier* eine große Auswahl.
Wie stellt man den Weißabgleich korrekt ein
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. In der Kamera hat man die Wahl zwischen diversen Voreinstellungen wie zum Beispiel Tageslicht, Blitzlicht oder Kunstlicht. Man kann den Weißabgleich auch manuell einstellen. Bei höherwertigen Kameras kannst du den genauen Kelvinwert einstellen. Bei günstigen Kameras kannst du ein Referenzfoto machen und die Kamera zieht sich aus dieser Aufnahme den korrekten Weißabgleich. Dafür fotografierst du am besten ein weißes oder noch besser ein mittelgraues Objekt. Eine Graukarte eignet sich hierfür am besten. Auch gibt es die Möglichkeit, dass deine Kamera den Weißabgleich automatisch einstellt. Das ist meine Standardeinstellung. Dabei sucht die Kamera automatisch nach grauen Referenzflächen und stellt den Weißabgleich entsprechend ein.
Vergleich: Ein Bild mit verschiedenen Einstellungen des Weißabgleiches
Den Weißabgleich in der Nachbearbeitung einstellen
Bist du im RAW unterwegs, kannst du den Weißabgleich ohne Verluste in der Nachbearbeitung verändern. Im JPEG geht das nicht. Die Pixel bekommen eine Färbung, aber den Weißabgleich kannst du nicht mehr verändern. Ist der Weißabgleich falsch eingestellt, kannst du ihn in der Raw-Entwicklung korrigieren. Grundsätzlich ist es jedoch besser, den Weißabgleich schon beim Shooting richtig einzustellen. Das hat zwei Gründe. 1. Du weißt vor Ort schon, wie dein Bild aussieht und musst dir kein Farblooks vorstellen. 2. Zuhause weißt du eventuell gar nicht mehr, wie das Licht wirklich war. Es sei denn, du hast eine Graukarte mit auf deinem Foto. Dann kannst du diese nun als Referenz nutzen und den Weißabgleich technisch perfekt einstellen. Mehr zum Thema RAW findest du hier und zur Frage, ob du deine Bilder bearbeiten solltest habe ich hier etwas für dich.
Der Unterschied zwischen technisch perfekten Weißabgleich und den der dir gefällt
Bist du mit einer Graukarte unterwegs oder du weißt, dass deine Tageslichtlampen eine Temperatur von genau 5600 K haben und du den Weißabgleich entsprechend eingestellt hast, bist du eventuell etwas enttäuscht. Denn vielleicht hast du die Stimmung ganz anders wahrgenommen oder möchtest die Stimmung anders rüberbringen. In diesem Fall solltest du den Weißabgleich so einstellen, wie du ihn als passend empfindest. Der ist technisch gesehen vielleicht nicht perfekt, aber dieser ist nicht unbedingt immer der beste. Also stell den Weißabgleich so ein, wie er dir gefällt.
Fazit
Dieser Artikel war mal einer der eher kürzeren. Ich wollte dich auch nicht mit unnötigen Wissen wie Wellenlängen und co vollstopfen. Wichtig ist, dass du den Weißabgleich an deiner Kamera durch das Auswählen von Voreinstellungen auswählen oder durch das Benutzen einer Graukarte einstellen kannst. Dabei ist es wichtig, dass du ein bisschen mit den Einstellungen spielst und schaust, was am besten zur Situation passt. Auch unpassende Einstellungen können interessante Bilder liefern. Probiere einfach mal mehrere Einstellungen an einer Szene aus und schaue was am besten ist. Nun wünsche ich dir viel Freude beim Spiel mit den Farben.
Gut erklärt. Lg.
Hallo Sandra,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Gruß
Hendrik