Was tote und heiße Pixel sind und wie du mit ihnen umgehen kannst

Im heutigen Artikel geht es weder um das Fotografieren von verstorbenen Personen, noch um Menschen, die gewisse Schönheitsideale erfüllen. Ersterem würde ich eine Diskussion über Ethik vorangehen lassen. Nein, wir werden uns heute etwas genauer mit Pixelfehlern bei Kamerasensoren beschäftigen.

Auch moderne Sensoren haben manchmal ihre Eigenheiten

Der Artikel über die Funktionsweise von Kamerasensoren ist nicht nur ziemlich interessant, er bietet auch eine gute Grundlage für diesen Artikel. Ich setze ihn aber nicht voraus.

Hier findest du den besagten Artikel.

Nachdem klar ist, was die beiden gängigsten Bildfehler sind und wie sie entstehen, wollen wir uns die Möglichkeiten anschauen, das Beste aus diesen Fehlern zu machen.

Tote Pixel

Wie der Name schon vermuten lässt, sind diese Pixel tot und machen nichts mehr, außer negativ aufzufallen. Ein toter Pixel kann keine Informationen mehr aufnehmen und liefert somit die Werte 0;0;0 und der Pixel ist somit, aus technischer Sicht, schwarz.

Tote Pixel sind häufig schon beim Kauf der Kamera vorhanden, da die Herstellungsmethoden noch nicht perfekt sind und Fehler immer passieren können.

Wahrscheinlich hast du jetzt schon verstanden, was ein toter Pixel ist, doch die Umkehroperation des Aufnehmens ist häufig visueller. Bei Monitoren und Displays kommt es auch zu toten Pixeln. Diese können weiß, schwarz oder eine der Komplementärfarben haben. Bei Monitoren differenziert man zwar genauer als bei Bildsensoren, doch die Pixel funktionieren nicht mehr und der Fehler ist permanent.

Bei meiner Eos 600d/700d wurden die toten Pixel mit einem ‚x‘ dargestellt. Ich weiß nicht, wie man ein ‚x‘ mit einem Pixel darstellen kann. Auf weniger als 3*3 Pixel, von denen fünf aktiviert sind, komme ich nicht.

Die Darstellung ist hier schwierig, doch auf der Kamera kann man die x-e sehr gut sehen

Dass diese Fehler häufig vorhanden sind, wusste ich noch nicht und Amazon hat meine Kamera ohne Einspruch als Gewährleistung zurückgenommen.

Heiße Pixel

Falsche Assoziationen habe ich schon am Anfang aus dem Weg geräumt.

Auch bei diesem Fehler bietet sich der Vergleich zu den Displays an. Dort kann es zu eingebrannten Bildern kommen. Die sind nervig, doch nicht permanent. Diese eingebrannten Bilder entstehen dann, wenn ein Pixel ganz lang ein und dasselbe Bild anzeigt.

Der Pixel ist dann quasi „steif“. Prädestiniert wären Navigationselemente bei Smartphones (S8 Nutzer hier?) oder die Taskleiste bei Windows.

Bei Bildsensoren ist die Entstehung und das Wirken allerdings etwas anders.

Reagiert ein Pixel überproportional stark auf das eintreffende Licht, so ist er ein Hotpixel. Er ist somit heller als die benachbarten Pixel. Häufig passiert es, dass ein Subpixel Probleme aufweist. Ein Pixel besteht aus drei Pixeln (rot, grün und blau). Tritt nun bei einem Subpixel ein Problem auf, leuchtet der Pixel in einer dieser Farben auf.

Hier soll man tote und heiße Pixel auf einem Bild sehen

Das sieht nicht cool aus, doch es ist völlig gewöhnlich und die Pixel lassen sich gut entfernen.

Diese heißen Pixel sind auch schon bei der Produktion anfällig. Auffällig werden sie meist erst bei hohen Temperaturen. Zu hohen Temperaturen kann es natürlich bei hohen Außentemperaturen kommen und bei langen Belichtungszeiten / Videoaufnahmen. Diese Pixel sind übrigens gute Freunde vom Bildrauschen, sie mögen dieselben Umstände.

Häufig treten Bildrauschen und Pixelfehler gemeinsam auf

Jetzt haben wir uns genug um das Problem gekümmert, doch viel wichtiger ist die Fokussierung auf mögliche Lösungen.

Pixel in der Kamera ausbessern lassen

Einige Kameras haben eine Liste, in der anfällige Pixel gespeichert sind, die Kamera nimmt die Pixel automatisch in diese Liste auf oder es wird manuell gemacht. Vor dieser Recherche habe ich von solchen Listen nichts gehört und gesehen habe ich auch noch keine.

Dann gibt es auch die Möglichkeit, dass die Kamera die Bilder einzeln auf Pixelfehler hin untersucht und diese dann mit Informationen von benachbarten Pixeln zu interpolieren.

Vielleicht ist es auch eine Kombination aus beiden. Gezielter ist die Entfernung in der Nachbearbeitung.

Ergänzung: Die Thematik hat mich nicht locker gelassen. In einer Antwort von Sony konnte man mich auf gute Ressourcen verweisen, denen ich entnehmen konnte, dass die Kamera mittels Software die heißen Pixel erkennt und dann mappt. Dieser Vorgang wird einmal pro Monat durchgeführt.

Entfernung in der Nachbearbeitung

Wenn du im RAW fotografierst, und Lightroom benutzt, werden die fehlerhaften Bildpunkte beim Erstellen der 1:1 Vorschauen entdeckt und beseitigt. Sollte es größere Probleme geben, kannst du die Pixel auch manuell wegstempeln oder dies automatisch machen lassen, da tote Pixel immer an der desselben Stelle verbleiben.

Arbeitet man mit Lightroom, werden viele Pixelfehler automatisch beseitigt

Fazit

Vielleicht ist dir dieses Problem noch nicht aufgefallen. Bei der Verwendung von kurzen Belichtungszeiten und der Nichtbenutzung der 500% Ansicht wird es dir auch nicht auffallen. Solltest du das Problem kennen, kannst du es jetzt benennen und lösen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert