In diesem Artikel möchte ich dir fünf Gründe nennen, die für die Verwendung einer Festbrennweite sprechen. Auch ich habe mir kürzlich eine Festbrennweite zugelegt. Meine erste Erkenntnis ist folgende: Hätte ich früher tun sollen.
Was ist eine Festbrennweite überhaupt?
Als Festbrennweiten bezeichnet man Objektive, die nur eine Brennweite haben. Anders als bei Zoomobjektiven kann man die Brennweite nicht verändern. Man kann also nicht zoomen.
Daraus ergeben sich einige Vorteile, die ich dir im Folgenden einmal aufzeigen möchte.
1. Du bist mit einer Festbrennweite eingeschränkt
Ich persönlich mag Einschränkungen und Begrenzungen überhaupt nicht. Allerdings muss man mit den Einschränkungen klarkommen und im Rahmen der Möglichkeiten das Optimum rausholen. Fallen die Einschränkungen weg, bleiben die neuen Fähigkeiten erhalten und man erzielt bessere Ergebnisse.
Okay, das war wirklich abstrakt. Bei einer Festbrennweite hast du eine Brennweite und musst damit klarkommen. Das bedeutet, dass du nicht einfach zoomen kannst, sondern deinen Standpunkt ändern musst. Das ist auch für deine Gesundheit vorteilhaft.
Dadurch, dass man nur einen Bildausschnitt hat, denkt man mehr über diesen nach und kann so sein fotografisches Auge schulen. Dies führt zu bewussterem Fotografieren, auch wenn du ein Zoomobjektiv verwendest.
2. Du kannst mit einer großen Blendenöffnung fotografieren
Bei einer großen Blendenöffnung (kleine Zahl) hast du eine kleine Schärfentiefe. Der scharfe Bereich im Bild ist somit sehr klein. Dieser Effekt erfreut sich großer Beliebtheit und lässt sich gut mit einer Festbrennweite realisieren, das diese meist über eine große Blendenöffnung verfügen. Es eignet sich somit hervorragend für Porträts.
Ein weiterer Vorteil einer großen Blendenöffnung ist es, dass viel Licht auf deinen Sensor ankommt. Damit kannst du auch in dunkleren Situationen noch eine kurze Verschlusszeit verwenden.
3. Festbrennweiten haben sehr gute Abbildungsleistungen
Wer erzielt bessere Ergebnisse? Ein Spezialist oder ein Generalist? Meistens der Spezialist. Der Spezialist ist in unseren Fall die Festbrennweite. Sie hat lediglich eine Brennweite und kann mit dieser auch entsprechend gut performen.
Die Abbildungsleistung ist ziemlich gut und die Bilder haben eine hohe Schärfe. Auch sind Bildfehler nicht so stark ausgeprägt. Natürlich gibt es auch Zoomobjektive mit einer sehr guten Abbildungsleistung. Sie stellen auch nicht unbedingt eine Ausnahme dar. Doch bei Festbrennweiten kann davon ausgehen, dass die Leistung stimmt.
4. Festbrennweiten sind meistens klein und leicht
Da die Festbrennweite nur eine Brennweite hat, kann sie mit weniger Glas auskommen und ist somit leichter und kleiner. Wenn ich mein 50 mm 1,8 mit meinen 18-55 vergleiche, ist das 50 mm signifikant kleiner.
Natürlich kann man diesen Punkt so nicht stehen lassen. Mit zunehmender Lichtstärke und Brennweite werden auch Festbrennweiten schwerer und größer, alles andere wäre physikalisch auch nicht realisierbar. Ein extremes Beispiel wäre das Canon EF 800 mm 5,6 L IS USM. Das wiegt ganze 4,5 kg, hat allerdings nur eine Blende von 5,6. Das Canon EF 400 mm 2,8 wiegt auch stolze 2,8 kg. Sind Blende und Brennweite weniger extrem, sind Festbrennweiten leichter und kompakter als ihre zoomfähigen Kollegen.
5. Festbrennweiten für den Einstieg sind günstig zu haben
Ja, ich habe den Punkt schon in der Überschrift eingeschränkt. Die Kandidaten von oben kosten beide mehr als 10.000€. Aber Festbrennweiten mit kürzeren Brennweiten sind oft günstig zu erwerben und haben ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. So kostet das Canon 50 mm 1,8 nur knapp 100€.
Hier findest du das 50 mm 1,8 von Canon auf Amazon*.
Fazit
Es gibt viele Gründe, die für die Verwendung einer Festbrennweite sprechen. Vielleicht konnte ich dich auch davon überzeugen, dir mal eine Festbrennweite anzuschauen. Man muss seine Komfortzone zwar etwas verlassen, doch es wird sich lohnen. Gerade am Anfang kann man seine fotografischen Fähigkeiten mit einer Festbrennweite zügig auf ein neues Level bringen.
Noch eine kleine Auswahl an Festbrennweiten für den Anfang: