Letzte Woche habe ich durchblicken lassen, dass ich gerne noch einen Blick auf mögliche JPEG-Nachfolger, beziehungsweise mögliche Alternativen werfen möchte. Neugierig wie ich bin, konnte ich mich gerade nur eine Woche gedulden.
Mögliche Ziele eines Nachfolgers
JPEG zeichnet sich durch eine gute Komprimierung und eine vernünftige Qualität aus, doch auch in diesen Punkten ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht und man kann noch einige Potenziale nutzen.
So kann es zum Beispiel ein Ziel sein, die Qualität bei gleicher Dateigröße zu erhöhen. Der Vorteil von kleinen Dateien liegt auf der Hand: Im Internet können Ressourcen gespart werden und dein Datenvolumen wird weniger beansprucht.
Eine höhere Qualität ist selbsterklärend. Die Displays und Monitore werden immer besser, da sollte die Qualität der Bilder auch steigen und die Dateigröße möglichst überschaubar bleiben.
Motivationen gibt es also viele und ich möchte dir mit diesem Artikel einen Überblick über Formate geben, die das Potenzial haben, JPEG in einigen Bereichen zu ersetzen. Eines davon nutzt du vielleicht schon im Alltag. Zu abstrakt sollte der Artikel also nicht sein. Auch macht ein Blick in die Zukunft Spaß und Fortschritt ist einfach eine tolle Sache.
HEIC
Das HIEC Format stammt von HEIF ab, was für High Efficiency Image Format steht. Wir haben es hier also mit einem Dateiformat zu tun, das den Anspruch hat, sehr effizient zu sein. Das klingt schon einmal gut.
Wenn du ein aktuelles Gerät aus dem Hause Apple benutzt, wirst du dieses Format bestimmt schon benutzt haben. Apple verwendet dieses Format, um Bilder zu speichern. Google Analytics nach sind hier einige mit iOS Geräten unterwegs. Oder ihr manipuliert euere Gerätedaten einfach ziemlich gut.
Windows ist aber auch in der Lage, HEIC Dateien zu öffnen.
Der größte (oder vielmehr der kleinste) Vorteil dieses Formats ist die effiziente Komprimierung. So erreicht es die gleiche Qualität eines JPEGs, braucht aber nur die Hälfte des Speicherplatzes.
Ein weiterer Vorteil am HEIC Format ist, dass es sich um ein Container Format handelt. In diesen Container kann man einen Haufen an Dingen werfen. In der Praxis sind dies in der Regel mehrere Bilder. Apple nutzt dieses Feature dazu, um Live-Fotos zu speichern.
Bei dieser Funktion wird nicht nur das Bild aufgenommen, sondern auch davor und danach ein Bild. Das ist eine nette Spielerei, aber Apples Marketing war bei der Vermarktung kreativer als ich.
Dann hat dieses Format noch einen weiteren technischen Vorteil. JPEGs erlauben eine Farbtiefe von acht Bit. In HEIC sind 16 Bit möglich. Das sind wirklich einige Farben mehr und das Ganze bei erhöhter Effizienz.
WebP
Wie der Name schon vermuten lässt, ist dieses Format für das Web optimiert worden. Hinter dieser Entwicklung steckt Google.
WebP bietet dieselbe Qualität wie ein JPEG, braucht dafür aber nur etwa 60% des Speicherplatzes eines JPEGs. Somit ist es deutlich effizienter als JPEG.
Das Format wurde als erstes in Google Chrome integriert und kann auch in anderen Browsern geöffnet werden. Allerdings sieht es außerhalb der Browser eher schlecht aus. Mein Photoshop wollte die *.webp Datei nicht öffnen.
Als Fotografierender kann man mit diesem Format nicht so viel anfangen. Allerdings aufgrund der Stärke im Web wollte ich dir dieses Format nicht vorenthalten.
BPG
BPG steht für better portable graphics und hat den Anspruch, JPEG zu ersetzen. Einen so etablierten Standard ersetzt man zwar nicht so eben, doch völlig ausgeschlossen ist es nicht, zumal BPG technisch gesehen durchaus attraktiv ist.
Im Vergleich zu JPEG kommt BPG mit der Hälfte des Speicherplatzes aus. Das ist ein sehr schöner Wert. Auch kann es mit 14 Bit mehr Farben speichern als JPEG.
Bei den klassischen Bildbearbeitungsprogrammen sieht die Unterstützung noch schlecht aus, doch ein BPG lässt sich mit jedem Browser öffnen, da zur Ansicht nur JavaScript benötigt wird. Was das genau ist, ist nicht relevant. Allerdings brauchst du es für viele Webseiten und aktuelle Browser haben damit kein Problem.
Wenn du dir selbst mal ein Bild über die Fähigkeiten von BPG machen möchtest, empfehle ich dir diese Seite. Hier kannst du verschiedene Bilder bei unterschiedlichen Kompressionsraten beider Bildformate vergleichen.
Fazit
Ich hoffe, dass dieser Artikel nicht zu technisch war und dir noch einen Mehrwert geboten hat. Vielleicht mag es jetzt noch weit entfernt sein, dass JPEG an Relevanz einbüßt, aber das Potenzial haben andere Formate durchaus. Zumal HEIC auf Apple Geräten schon eine gute Verbreitung hat.
Ich persönlich denke nun darüber nach, ob ich meine Bilder auf der Webseite nicht in einem anderen Format als JPEG hochlade. Für dich wäre dies auf jeden Fall vorteilhaft.